Schwieriges Marktumfeld versetzte Propak 2022 einen Dämpfer

Verkaufte Mengen brachen um 6,3 Prozent ein, aber wertmäßige Steigerungen – Kritik an geplanter EU-Verpackungsverordnung

Fischer

Die Papier und Karton verarbeitende Industrie hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Aufgrund der Inflationsentwicklung und zunehmendem Lagerabbau seitens der Abnehmer gab es für die 86 Produktionsbetriebe 2022 eine Reduktion der verkauften Mengen auf 1,2 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Minus von 6,3 Prozent zum Vorjahr. »Nach einem Schub im ersten Halbjahr seien der Branche die Verkäufe weggebrochen«, berichtete Fachverbandschef Georg Dieter Fischer.

Maßgeblich für den Mengeneinbruch sei neben dem Abbau von Lagerbeständen auch ein Dämpfer im E-Commerce sowie ein genereller Konsumrückgang in der Bevölkerung, der sich auf die hohe Inflation zurückführen lasse. Immerhin sei es gelungen, die teuerungsbedingten Steigerungen bei den Rohstoffkosten weitgehend an die Kunden weiterzureichen, so Fischer. Wertmäßig gab es unterm Strich daher ein Plus von 19 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro, wobei dieser hohe Zuwachs einzig und allein den Kostenentwicklungen bei den Rohstoffen und den dadurch »notwendigen Preiserhöhungen« geschuldet sei.

Aktuell beschäftigen die Propak-Betriebe rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Niveau, das man trotz der Schwierigkeiten halten will. Außerdem arbeite die Branche angesichts des Personalmangels daran, die Arbeit in der Industrie weiter zu attraktivieren, etwa auf dem Wege von flexiblen Arbeitszeitmodellen. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft für die Branche ist ungebrochen. Es handle sich um eine »wirtschaftliche Überlebensfrage« und man setze alle Hebel in Bewegung, um die Produkte in diesem Sinnen weiter zu verbessern und die Recyclingquote zu erhöhen. Schon jetzt liegt der Recyclinganteil in Österreich bei 85 Prozent.

Scharfe Kritik gab es an der geplanten EU-Verpackungsverordnung (PPWR). Die Propak stößt sich dabei vor allem an der angedachten Steigerung der Mehrwegquoten, durch die Verpackungen häufiger gebraucht werden sollen. »Andere Verpackungsformen, insbesondere Mehrwegverpackungen vorzuschreiben, hätte massive Auswirkungen auf unseren Bereich«, betonte der Propak-Geschäftsführer Martin Widermann. Denn das resultiere in Verboten und führe zu Umsatzeinbußen, außerdem fehle es an der Logistik, um derartige Vorschriften abwickeln zu können.

Zum Ausblick und der wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2023 äußerte sich Fischer vorsichtig. Aktuell würde die Branche weiter mit Schwierigkeiten aufgrund der Markt- und Kostensituation kämpfen, man hoffe auf einen Turnaround im zweiten Halbjahr. Realistischerweise werde man jedoch bestenfalls das Niveau von 2022 erreichen.

www.propak.at

 

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