Drucken in Zeiten von Corona

Druckereien verzeichnen höhere Umsatzeinbußen als erwartet. Fast alle Druckereien in Kurzarbeit, aber Fokus liegt auf Produktentwicklung und verstärkter Regionalität.

Covid-19-Maßnahmen

Die Druckereien sind von den Covid-19-Maßnahmen der Bundesregierung stark bis sehr stark betroffen. Das zeigt die aktuelle Umfrage des Verband Druck & Medientechnik. Von einer kompletten Schließung durch eine Covid-19 Erkrankung waren zwar nur 2,2 Prozent der befragten Unternehmen betroffen. Doch fast 90 Prozent verzeichneten im März einen Umsatzrückgang. 90 haben Kurzarbeit angemeldet. Die Prognose für das 2. Quartal April bis Juni ist dabei schlechter, und dies trotz der jetzt langsamen Rückführung der Covid-19-Maßnahmen.

„Druckereien gehören zu den Unternehmen, deren Betrieb nicht eingestellt wurde, stellen sie doch unter anderem Verpackungen für Lebensmittel, Medikamente, Kosmetikprodukte, Wasch- und Reinigungsmittel, Zeitungen und Magazine oder Bücher her. Dennoch sind sie von der wirtschaftlichen Situation ihrer Auftraggeber abhängig und damit wie alle Unternehmen in Österreich betroffen“, sagt Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik.

Umsatzminus im März: 45% verzeichnen mehr als 50% Einbußen
Insgesamt verzeichnete ein Drittel der Druckereien im März einen Umsatzrückgang zwischen 31 und 50 Prozent, ein weiteres Drittel zwischen 51 und 80 Prozent. Nur 14 Prozent hatten schon im März nahezu einen Totalausfall. Die Unternehmen kämpfen vor allem mit dem Ausbleiben von Aufträgen (98%) bzw. mit stornierten Aufträgen (70%) sowie offenen Rechnungen (29%). Die Auswirkungen werden sich vor allem im zweiten Quartal im Umsatz niederschlagen. Hier erwarten die Unternehmen deutlich stärkere Umsatzeinbußen. 31% der Druckereien stellen sich auf einen Umsatzeinbruch zwischen 31 und 50 Prozent ein, 50% erwarten ein Minus zwischen 51 und 80 Prozent ein. 90 Prozent der Druckereien haben für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet, 42 Prozent haben um Förderungen angesucht, 10 Prozent mussten Mitarbeiter kündigen. 60 Prozent haben für ihrer Vertriebsmitarbeiter ein Home-Office eingerichtet.

Innovationskraft Druckereien
Die Umfrage zeigt aber auch die Innovationskraft der Druck & Medienbranche. So haben bereits 10 Prozent neue Produkte entwickelt und 13 Prozent neue Serviceangebote. 8 Prozent planen derzeit Produktentwicklungen, 25 Prozent wollen demnächst neue Serviceangebote lancieren. Manche Mitglieder produzieren jetzt Hauchschutzwände für Handel und Arztpraxen, andere wiederum Mundschutz und tragen so dazu bei, den Mangel an Schutzausrüstung zu beheben. Und wieder andere drucken jetzt mit anti-mikrobiellem Lack, der Oberflächen desinfiziert.

Regionalität und Best-Bieter-Prinzip
Ganz klar sehen die Druckereien auch die Chance, Strukturen zu überdenken, Prozesse zu optimieren, Vertrieb und Marketing neu aufzustellen und das Home Office auch nach der Corona-Krise mehr Mitarbeitern anzubieten. Fast 40 Prozent wünschen sich darüber hinaus, dass Regionalität und das Best-Bieter-Prinzip stärker berücksichtigt werden. An der Umfrage haben rund 39 % der Mitglieder teilgenommen. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben mehr als 200 Unternehmen.

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