Paywalls müssen die Antwort sein

„Was kommt nach dem Ende der Nachrichtenindustrie?“ Diese Frage haben Experten im Rahmen des European Newspaper Congress 2013 in Wien diskutiert. In Nachrichtenredaktionen wird Personal drastisch gekürzt, die Auflagen gehen zurück und mit ihnen die Einnahmen. Das Internet setzt dem klassischen Mediengeschäft gehörig zu. „Paywalls müssen die Antwort sein“, erklärt dazu Emily Bell, Medienwissenschaftlerin und ehemalige Direktorin für den Bereich Digital Content beim britischen Guardian.

Als erfolgreiche Bezahlschranke sieht Bell das gegenwärtige Modell der New York Times. „Eine Paywall kann aber nicht die vollständige Antwort sein.“ Niemand denke, dass es eine gute Idee sei, sich gänzlich vom Open Web loszulösen. „Auch die Verschmelzung von Online und Offline ist kein Allheilmittel“, unterstreicht Bell.

Die Medienfachfrau hat in ihrer Keynote die wachsende Bedeutung neuer Formen wie Blogs, sozialer Medien, Plattformen und Co skizziert und plädiert dafür, diese Hilfestellung von außen anzunehmen. Als aktuelles Beispiel führt sie dabei die Geschehnisse im Rahmen des Bostoner Marathons ins Treffen.

„Es existiert eine Lücke zwischen dem Niedergang des Journalismus und der Nachhaltigkeit von neuen Institutionen.“ Dabei zeichne sich eine Gewichtsverschiebung von der Organisation hin zum Individuum ab. In einer ihrer Studien kommt sie zu dem Schluss, dass die Nachrichtenindustrie nicht mehr existiere.

Individuelle Spezialisierungen vonnöten
„Aber ich will kein düsteres Bild zeichnen“, ergänzt sie. Zeitungen werde man immer brauchen, vor allem auf lokaler Ebene. Lange habe man geglaubt, der Journalismus werde irgendwann verschwinden – so, wie es beispielsweise auch die Hofschmiede nicht mehr gebe. „Wir können die Trends nicht aufhalten. Wichtig ist, dass der Journalismus mit den Innovationen Schritt hält.“ Journalisten müssten sich mehr individuelle Spezialisierungen aneignen und computer- sowie technikkundiger werden.

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