Nachhaltigkeit – der »Megatrend« schlechthin

Im Countdown zur drupa 2024 beleuchtet BOBST einige Kernthemen, die die Verpackungsindustrie der Zukunft formen werden. Dabei werfen wir einen Blick auf den aktuellen Stand beim Thema Nachhaltigkeit – und auf das rasante Tempo, mit dem BOBST seine Antworten auf die Herausforderungen in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat.

Kernthemen

Nachhaltigkeit zählt in der Verpackungsindustrie seit vielen Jahren zu den Schwerpunktthemen. Aber möglicherweise erreichen wir bei diesem Thema jetzt eine entscheidende Phase. Wir sind nur noch ein Jahr von 2025 entfernt – dem Jahr, bis zu dem hunderte Konzerne und Unternehmen sich verpflichtet haben, ihre Nachhaltigkeitsziele einzuhalten. Dazu zählt bekanntlich das Global Commitment, das von der Ellen MacArthur Foundation in Zusammenarbeit mit dem UN-Umweltprogramm geleitet wird und mehr als 500 Organisationen hinter einer gemeinsamen Vision einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe vereint. Zwar hat es hier einige Fortschritte gegeben. So kam eine aktuelle Bewertung zu dem Schluss, dass die Unternehmen, die sich dieser Verpflichtung angeschlossen haben, hinsichtlich der Vermeidung von Kunststoffabfällen erheblich weiter sind als ihre Wettbewerber.[1] Dennoch gibt es bei vielen dieser ehrgeizigen Ziele für 2025 Rückschläge.

Am 24. April hat das Europäische Parlament die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) verabschiedet. Diese umfasst unter anderem Ziele hinsichtlich der Reduzierung der Verpackungen, Beschränkungen für bestimmte Arten von Einwegverpackungen und bestimmte Ziele für die Wiederverwendung. In der PPWR, die sich nun in der letzten Phase der rechtlichen Prüfung und Validierung befindet, wird auch bekräftigt, dass alle in der EU in Verkehr gebrachten Verpackungen recycelbar sein müssen.

Auf der drupa 2024 zählt die Nachhaltigkeit neben der Digitalisierung zu den beiden wichtigsten »Megatrends«. gehen Diese beiden Megatrends gehen Hand in Hand, weil »Industrie 4.0« der Schlüssel zu einer generell nachhaltigen Produktion in der Druck- und der Verpackungsindustrie ist. BOBST stimmt dem grundsätzlich zu. Die vier Säulen der Vision – Digitalisierung, Automatisierung, Vernetzung und Nachhaltigkeit – beinhalten diese beiden Megatrends. Tatsächlich stützen sie sich gegenseitig und ermöglichen im Zusammenspiel in unserer Branche große Fortschritte.Nachhaltigkeit ist ein enorm wichtiges, vielschichtiges Thema, für das es keine einfachen Lösungen gibt. Jedes Unternehmen – unabhängig oder in Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden oder Partnern – muss für sich herausfinden, wo es die größten Fortschritte machen kann.

 

 

Als marktführendes Unternehmen in der Verpackungsindustrie will BOBST Verantwortung übernehmen, und sich nicht nur für Nachhaltigkeit engagieren, sondern in diesem Bereich auch wirklich innovativ zu sein. Dazu wurden drei Bereiche definiert: betrieblichen Prozessen, Maschinen sowie hinsichtlich der Verwendung der Verpackungen am Ende ihrer Nutzungsdauer. Innovationen in diesen Bereichen werden dazu beitragen, die Art und Weise zu verändern, wie Verpackungen produziert werden – mit dem Ziel die Abfälle zu reduzieren, die Effizienz zu steigern, die neuesten Vorschriften einzuhalten und umweltverträglichere Verpackungen herzustellen.

Bobst ist im Jahr 2022 der Science-Based Targets initiative (SBTi) beigetreten, womit das Unternehmen sein Engagement für dringende Klimaschutzmaßnahmen bekräftigt hat. Dabei wurden die Ziele und die Optionen hinsichtlich einer Dekarbonisierung klar formalisiert. Nicht nur für innerbetrieblichen operativen Aktivitäten, sondern auch hinsichtlich der Auswirkungen der vor- und nachgelagerten Aktivitäten – mit dem Ziel, unsere CO2-Bilanz zu verbessern. Jetzt wurden unsere SBTi-Ziele validiert und es wurde bestätigt, dass sie mit dem Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C, wie im Pariser Abkommen beschlossen, übereinstimmen.

Optimierung der betrieblichen Prozesse

Unternehmen haben natürlich die Kontrolle über ihre eigenen betrieblichen Prozesse. Und diese waren in den vergangenen Jahren für BOBST ein wichtiger Schwerpunkt. Dabei werden ehrgeizige Ziele verfolgt, einschließlich der Reduzierung der CO2-Emissionen in den eigenen betrieblichen Prozessen um 42 % bis 2030. Aber das spiegelt die Geschwindigkeit wider, mit der die Welt dekarbonisieren muss. Wir haben nicht den Luxus, uns Zeit nehmen zu können.

Im Jahr 2021 hat Bobst EcoVadis – den weltweit größten und vertrauenswürdigsten Anbieter von Nachhaltigkeits-Ratings für Unternehmen – damit beauftrgt eine erste Bewertung vornehmen lassen. Im Anschluss an daran hat das Unternehmen sein Nachhaltigkeitsprogramm entwickelt. Beim zweiten Rating mit 49 Punkten wurden BOBST mit einer Bronze-Medaille ausgezeichnet. In 2023 erfolgte das drittes und jüngstes Rating. Dabei erhielt das Unternehmen mit 63 Punkten eine Silber-Medaille. Damit zählt BOBST in Sachen Nachhaltigkeit zu den 20 % der besten Unternehmen.

Verbesserungen bei Maschinen

Im Zentrum des Geschäfts von BOBST stehen seine Maschinen. Die Herstellung von Verpackungen erfordert große, produktive Maschinen, die auf einen 24-Stunden-Betrieb an sieben Tagen in der Woche ausgelegt sind. Das macht die Umweltbelastung der Maschinen hinsichtlich des Energie- und des Materialverbrauchs zu einer erheblichen Herausforderung.Der Großteil der CO2-Emissionen entsteht aber in der nachgelagerten Wertschöpfungskette, das heißt, in in der Produktion der Verpackungen. Vor diesem Hintergrund hat BOST das Ziel ausgerufen, den Energieverbrauch der Maschinen, die wir im Jahr 2030 verkaufen werden, um 20 % gegenüber den Basisjahr 2022 zu verringern.

Hinsichtlich des Ressourceneinsatzes lautet die Strategie Reduktion. Zum Beispiel lassen wir mit Innovationen wie ACCUCHECK eine fehlerfreie Verpackungsherstellung Realität werden. ACCUCHECK schleust Faltschachteln aus dem Prozess aus, die nicht bestimmten Qualitätskriterien entsprechen, und verringert damit den Abfall. Bei oneECG – einer Technologie für den Druck mit einem festem Farbsatz, die das Farbmanagement digitalisiert und automatisiert – entstehen keine Druckfarbenabfälle. Gleichzeitig verringert sie den Farbverbrauch um 30 %, sie verkürzt die Rüstzeiten und sie reduziert die Anlaufmakulatur um bis zu 90 %. Unterdessen ermöglicht das wegweisende Start&Go-System für eine optimale Steuerung des Druckregisters nach Produktionswechseln das schnelle automatische Einrichten mit lediglich wenigen Bogen, was sich über das Jahr hinweg in Form erheblicher Einsparungen bei den verbrauchten Bogen niederschlägt. Im Etikettenbereich wurde gemeinsam mit Avery Dennison an einer Lösung für trägerlosesEtikettenmaterial gearbeitet. Sie ermöglicht auf den Rollen erheblich mehr Material, erhöht die Effizienz in der Produktion und verringert den Bedarf an Trägermaterial.

Ein weiterer Fokus liegt auf der weiteren Verbesserung der im Markt installierten Maschinen. Hier fokussiert sich BIOBST auf Möglichkeiten für Aktualisierungen, damit die Kunden in ihre älteren Maschinen neuere Entwicklungen integrieren können. Ein Beispiel ist der automatische EcoMode für Tiefdruckmaschinen, der den Energieverbrauch im Stand-by-Modus um bis zu 50 % reduzieren kann. Ein weiteres Produkt, das in Kürze verfügbar sein wird, ist das Ventilation Efficiency Kit für Tiefdruck- und Beschichtungsmaschinen. Dieses Kit ermöglicht die Wiederverwendung von Abwärme und die Optimierung der Ventilatorleistung, um große Mengen an thermischer Energie für die Trocknung einzusparen.

Fortschritte hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Verpackungen

Mit dem Ziel, die Branche rund um das Thema recycelbarer Verpackungen zu unterstützen, hat BOBST in Zusammenarbeit mit branchenführenden Industriepartnern eine Reihe innovativer, umweltverträglicherer Verpackungslösungen entwickelt. Dies war eine mehrjährige Reise, die an einem entscheidenden und sehr spannenden Punkt angekommen ist – an dem all die harte Arbeit, die Zusammenarbeit sowie die Forschung und Entwicklung zu realen, kommerziell nutzbaren Lösungen in den Regalen der Supermärkte führen. oneBARRIER ist eine Familie im industriellen Stil nutzbarer, recycelbarer Duplex- und Triplex-Monomaterialien mit ultrahoher und hoher Barriere-Wirkung, die für Verpackungs-Designer eine Alternative zu nicht recycelbaren metallisierten Polyesterfolien darstellen.

Die Familie der nachhaltigen oneBARRIER-Lösungen von BOBST umfasst bislang zwei Materialien: PrimeCycle – dieses Material besteht vollständig aus EVOH- und deckschichtfreien transparenten, AlOx-basierten oder opaken, AluBond-basierten PE-Monomaterialien – und FibreCycle, einem papierbasierten Verbundstoff aus Monomaterial mit hoher Barriere-Wirkung, beschichtet mit funktionalen Beschichtungen, die über den vorhandenen Papierstrom recycelt werden können. Führende unabhängige Institute haben die Recyclingfähigkeit unserer ersten beiden oneBARRIER-Lösungen bestätigt.

[1] https://www.ellenmacarthurfoundation.org/news/now-live-the-global-commitment-five-years-in-paper

www.bobst.com

 

 

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