Heidelbergs langer Weg in die Gewinnzone

Wie der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG gegenüber der Rhein-Nekar-Zeitung versichert sei er zunächst verwirrt gewesen, denn die Marktposition habe nicht mit dem Ergebnis von fünf Verlustjahre in Folge zusammengepasst. Im Prinzip sei richtig gewesen, was hier gemacht wurde, aber die Kosten seien zu hoch gewesen. Eine Milliarde Euro wurde für Verluste und den Abbau von rund 6500 Stellen ausgegeben, eine weitere Milliarde floss in Forschung und Entwicklung sowie in Investitionen. Dadurch seien die Verluste entstanden, der externe Druck sei in den vergangenen vier bis fünf Jahren eher überschätzt worden.

Insgesamt, so Linzbach, sei „Nebel im System“ gewesen. Linzbach hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Nebel zu lichten, Transparenz und klare Verantwortlichkeiten herzustellen. Dazu hat eine funktionsübergreifende Organisation eingeführt. In den zwei Segmenten „Equipment“ (Maschinen) und „Services“ (Wartung und Verbrauchsmaterialien) wurden zehn Geschäftsfelder definiert. Jeder Leiter dieser „Business Areas“ ist verantwortlich für Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb in seinem Bereich. Für jedes Geschäftsfeld werden „präzise“ Ergebnisziele formuliert. Wenn die Ziele nicht erreichen werden, werden auch personell „Konsequenzen“ gezogen, kündigte Linzbach an.

In diesem Jahr will Linzbach die Rückkehr in die Gewinnzone schaffen. „Wir arbeiten ausschließlich darauf hin, dass wir mindestens so viel Geld verdienen, wie wir ausgeben.“ Es sei an der Zeit, nach fünf Verlustjahren der Mannschaft ein positives Signal zu geben: „Wir haben es geschafft“ soll die Nachricht am Ende des Geschäftsjahres sein. Mittelfristig soll eine „nachhaltige Profitabilität“ und eine Reduzierung der Verschuldung von derzeit 261 Millionen Euro erreicht werden. In drei Jahren soll der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) fünf Prozent des Umsatzes erreichen, das wären bei stabilen Umsätzen 135 Millionen Euro.

Unrentable Arbeitsgebiete abzugeben oder stillzulegen werde derzeit nicht diskutiert, weil man dazu kein Geld habe. Zunächst werde man versuchen zu „reparieren“. Der größte Teil des Geschäfts sei profitabel. Man sei noch nicht soweit, öffentlich über die zukünftige Portfolio-Struktur zu sprechen. Das gleiche gelte für das Thema neuer Geschäftsfelder. Offen zeigte sich Linzbach für Kooperationen mit anderen Herstellern. Man habe sich in der Branche lange genug gegenseitig ans Schienbein getreten.

Quelle. Rhein-Nekar-Zeitung

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