Es wird eng für die drupa – zumindest 2021

Ein Kommentar zu den aktuellen Entwicklungen rund um die drupa 2021 von Knud Wassermann.

drupa 2021

In den letzten Wochen haben doch einige Schwergewichte unter den Austellern, wie etwa Bobst, Heidelberg, Komori, Manroland Sheetfeed oder Xerox, aus verschiedenen Gründen der drupa eine Absage erteilt. Andere wiederum, wie etwa Koenig & Bauer oder Windmöller & Hölscher, haben der drupa für den Termin 2021 den Rücken gestärkt und der Stanzmaschinenhersteller Kama betont in einer Presseaussendung, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen die drupa benötigen, um ihre Neuheiten mit der entsprechenden Reichweite zu präsentieren. Dem Argument kann man durchaus etwas abgewinnen. Aber wenn die großen Aussteller nicht kommen, geht das auch auf Kosten der Reichweite, und die ist bereits seit dem Jahr 2000 stark rückläufig – von 400.000 auf zuletzt 260.000 Besucher.

Ob die drupa 2021 schlussendlich stattfindet oder nicht, hängt aber einzig und allein von der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen ab – und die ist aktuell auch in Europa wieder besorgniserregend. Im Moment, so scheint es, steuern wir auf eine zweite Welle zu und die Reiserestriktionen haben eher zu- als abgenommen. Wahrscheinlich wird es in unseren Breitengraden nicht zu einem weiteren kompletten Lockdown kommen, doch auf regionaler Ebene hat es bereits einige gegeben und weitere werden mit Sicherheit folgen. Daran wird sich erst etwas ändern, wenn ein wirksamer Impfstoff auf breiter Front zur Verfügung stehen wird, und selbst die zuversichtlichsten Experten rechnen frühestens ab Mitte 2021 mit der Zulassung eines Impfstoffes.

Stellenwert von Face-to-Face-Begegnungen
Klar will die Messe Düsseldorf an dem Termin April 2021 festhalten und hat daher auch bereits ein umfangreiches Hygiene-Konzept aufgelegt. Es stellt sich allerdings die Frage, wer unter solchen Rahmenbedingungen eine Veranstaltung mit Face-to-Face-Kontakt besuchen will. Wer hat Lust mit einem mulmigen Gefühl zuerst in den Flieger zu steigen und dann die Messehallen auf der Suche nach Innovationen zu durchstreifen? Eine Messe soll ja auch irgendwie Spaß machen, oder nicht? Die letzte Zeit, die von der Teilnahme an unzähligen Video-Konferenzen geprägt war, hat gezeigt, dass Face-to-Face-Begegnungen auch in Zukunft ihren Stellenwert haben werden. Doch solche Begegnungen werden wahrscheinlich in einem anderen Format stattfinden.

Meine Schlussfolgerung
Die drupa sollte den Termin auf das Jahr 2022 verschieben – bis dahin wäre genug Zeit, gemeinsam mit den Ausstellern ein zeitgemäßes Format zu finden, das in jeglicher Hinsicht in die „neue Realität“ passt. Von Heidelberg war zu hören, dass man als langjähriger Partner der drupa auch weiterhin gerne seinen Erfahrungen einbringe, um zukunftsweisende Messekonzepte auf die neuen digitalen Möglichkeiten und Kundenanforderungen hin anzupassen. Die Zeit bis 2022 wäre für eine Neukonzeption notwendig und bis dahin sollte sich auch die gesundheitliche Situation entspannt haben.

www.drupa.de

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