Und die Kunden?

Mit Hiflex verschwindet 2017 ein weiterer Anbieter komplett vom Markt, nachdem HP den Verkauf von Hiflex MIS- und Web-to-Print-Produkten eingestellt hat. Insgesamt eine für die Kunden sehr unerfreulich Entwicklung, doch ist dies ja kein Einzelfall. Seit geraumer Zeit schon werden Anbieter aufgekauft und deren Produkte eingestampft. Verdrängung pur! Ein Kommentar von Klaus-Peter Nicolay

Mit Hiflex verschwindet nunmehr ein weiterer und bedeutender Anbieter vom MIS-Markt. Nicht wenige Anwender haben das MIS oder den Shop von Hiflex im Einsatz und stehen nun vor der Tatsache, auf eine andere Plattform umsteigen zu müssen.

Das ist aber alles andere als eine Aufgabe für nebenbei: Es stehen sehr wahrscheinlich erneut größere Investitionen für andere Lösungen ins Haus, eingeführte Workflows müssen geändert werden, Schnittstellen angepasst und Mitarbeiter neu geschult werden. Das alles ist zeitraubend und kostet richtig Geld, Geld, das ohnehin nicht locker sitzt.

Große Verunsicherung
Die Hiflex-Kunden, die auf Größe und vermeintliche Sicherheit gesetzt hatten, werden von HP im Stich gelassen. Dabei dürfte der Image- und Vertrauensverlust für HP selbst nicht unerheblich sein. Bei der seit einiger Zeit kaum mehr nachvollziehbaren Unternehmenspolitik von HP (kaufen, aussteigen, dann doch wieder nicht etc.) trägt dieser erneute Zick-zack-Kurs sicherlich nicht dazu bei,

HP-Produkte zu kaufen. Denn die Frage ist wohl erlaubt, ob es anderen Produkten und Dienstleistungen, in die man heute bei HP investiert, in Zukunft nicht genauso ergehen könnte? Werden auch andere Produkte, für die Kunden heute viel Geld ausgeben, in absehbarer Zeit ebenso sang- und klanglos aufs Abstellgleis geschoben? Wenn sich Manager bei HP diese Experimentierfreude leisten können (kaufen, umstrukturieren, einstellen), weil der Verlust an anderer Stelle wieder reingeholt werden kann, ist das dennoch ein Schlag ins Gesicht der Kunden. Diese Eskapaden finanzieren sie schließlich mit! Vor allem aber wissen die Betriebe in der grafischen Industrie, dass sie sich solche Abenteuer nicht leisten können. Eine Fehlinvestition oder ein Experiment mit unsicherem Ausgang auf finanziell wesentlich kleinerem Niveau – und das Unternehmen ist weg vom Fenster.

Die Verunsicherung im Markt ist also groß. Denn wer bleibt als Alternative? Nur noch EfI oder Heidelberg als big player? Oder doch lieber ein kleinerer Anbieter? Denn auch bei Heidelberg, die den zweifellos vollständigsten Workflow aller Anbieter vom MIS über Web-to-Print bis zum Vorstufen- und Druckerei-Workflow bieten, ist auch nicht gesichert, dass alles beim Alten bleibt. Schließlich stehen auch hier alle Produkte und Dienstleistungen auf dem Prüfstand.

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