„Zum Schulbeginn fordern immer wieder einzelne Lehrer, Eltern oder Politiker, gedruckte Schulbücher und Hefte durch E-Books und Tablets zu ersetzen, schließlich würden dem zahlreiche Bäume zum Opfer fallen. „Das ist eines der Märchen, mit dem wir mit unserer Broschüre aufräumen möchten. Holznutzung ist aktiver Umweltschutz“, betonte Gabriele Herzog, Geschäftsführerin der Austropapier. Das Holz für die Papierherstellung kommt aus der Waldpflege oder aus der Sägeindustrie; es stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft – das heißt zum Beispiel, es wird nicht mehr geerntet als nachwächst. Bäume werden aufgeforstet und Wälder müssen zur Sicherung ihrer Gesundheit und Stabilität gepflegt werden.
80 Prozent der Befragten lesen lieber auf Papier
Den Konsumenten sind die Vorteile von Print mehrheitlich bewusst, das zeige unter anderem eine europaweite Umfrage von Two Sides und Toluna. „80 Prozent der Konsumenten lesen lieber auf Papier als am Bildschirm. 74 Prozent bevorzugen die Haptik von Papier gegenüber anderen Medien. Diese Assets tragen dazu bei, dass laut Konsumerhebung der Statistik Austria heimische Haushalte im Jahr rund 870 Millionen Euro für gedruckte Zeitungen und Zeitschriften ausgeben“, so Grünberger.
Digital ist nicht nachhaltiger
„Elektronische Kommunikation geht nicht unbedingt mit mehr Nachhaltigkeit einher“, so Grünberger. Der Mythos, dass digitale Kommunikation umweltfreundlicher sei, ist nicht aufrecht zu erhalten. „Eine einzelne Person, die ein Jahr lang eine Tageszeitung bezieht und eine halbe Stunde täglich liest, ist laut einer Studie des Königlich-Schwedischen Instituts für Technologie für den Ausstoß von 28 Kilogramm CO2 pro Jahr verantwortlich. Das Äquivalent bei 30 Minuten Computernutzung am Tag entspricht 35 Kilogramm CO2 pro Jahr. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass eine Zeitung von mehreren Nutzern gelesen wird.“
Hohe Recyclingrate
Darüber hinaus betonte Grünberger: Heute werden in Europa Papierfasern im Schnitt 3,4 Mal wiederverwertet. Neun von zehn Zeitungen werden recycelt und Altpapier ist der wichtigste Rohstoff bei der Produktion von Zeitungspapier. „2014 wurden in Österreich rund 1,5 Millionen Tonnen gesammelt, doch um den Inlandsbedarf von rund 2,3 Millionen Tonnen zu decken, mussten weitere Mengen importiert werden.“ Ziel der Papierindustrie ist, mit dem geringstmöglichen Einsatz von Biomasse eine größtmögliche stoffliche und energetische Nutzung zu erzielen. Dabei spielt das Recycling eine ganz wesentliche Rolle, ergänzte Herzog.