„Die Fakten sind eindeutig: Zeitungen sind allgegenwärtig und ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Unsere Branche ist mächtiger als viele vermuten“, erklärte Larry Kilman, Stellvertretender CEO von WAN-IFRA, der die Zahlen am Montag auf dem Weltkongress der Zeitungen und World Editors Forum, dem jährlichen Gipfeltreffen der Weltpresse, vorstellte. „Das Problem liegt nicht bei den Lesern. Wir haben Leser. Die Herausforderung ist eher wirtschaftlicher Art. Wir müssen erfolgreiche Geschäftsmodelle für das Digitalzeitalter entwickeln.”
Die Printauflagen der Zeitungen steigen in Asien und im Nahen Osten weiter stark an und gleichen den Auflagenrückgang in Europa, Nordamerika und Lateinamerika aus. Weltweit stiegen die Auflagenzahlen den neuesten Daten der World Press Trends zufolge zwischen 2010 und 2011 um 1.1 Prozent.
Gleichzeitig sind die Werbeeinnahmen der Zeitungen gesunken, da die Verluste im Printbereich mit den Einnahmen aus Digitalwerbung nicht ausgeglichen werden konnten. Die Studie hat ergeben, dass dieser Rückgang mit der geringeren „Intensität“ beim Lesen von digitalen Nachrichten korreliert. Die Leser digitaler Nachrichten verbringen weniger Zeit und besuchen weniger Seiten auf den digitalen Plattformen als beim Lesen von Printprodukten. Diese geringe Intensität spiegelt sich bei den Zeitungen im Anteil der Einnahmen aus deren Digitalgeschäft wider.
In zahlreichen Märkten versuchen Zeitungen diesem Phänomen entgegenzuwirken und suchen nach Möglichkeiten, um die Nutzung ihrer Online-Angebote zu erhöhen. „In diesem Bereich können Verlage den Grundstein für zunehmende Einnahmen aus dem Digitalgeschäft legen: Das Finden von Wegen, um die Intensität der Nutzererfahrung zu erhöhen, ist eine Grundvoraussetzung für ein Ansteigen der Einnahmen“, so Kilman.