Da es eine Vielzahl von CO2-Berechnungs-Systemen unterschiedlicher Qualität auf dem Markt gibt, fällt die Wahl allerdings schwer. Die Empfehlung der Intergraf definiert 13 Parameter, die in den meisten Fällen für rund 95 % der CO2-Emissionen verantwortlich sind, und kann damit als Entscheidungsgrundlage für die Systemwahl dienen. Nur Systeme, die alle diese Parameter erfassen, sind auch genau genug, um eine seriöse Berechnung von Emissionen zu liefern. Diese sind Grundlage für jede Kompensation und damit für auch für das sogenannte „klimaneutrale Drucken“.
In Europa gibt es derzeit nur zwei Berechnungssysteme, die der Intergraf-Empfehlung entsprechen. Das erste System ist der C02-Rechner der deutschsprachigen Verbände, der in Österreich vom Verband Druck & Medientechnik angeboten wird. Das zweite kompatible System ist Climatecalc, das von den Druck-Verbänden von Belgien, Frankreich, Dänemark, Großbritannien und den Niederlanden gemeinsam entwickelt wurde.
Beide Systeme sind äußerst genau und flexibel in der Berechnung. Neben branchentypischen Zahlen über C02-Äquivalente für Produktion und Materialien können auch betriebsspezifische Daten verwendet werden. Anne-Marie De Noose, Projektleiterin bei Intergraf, erklärt dazu: „Die Berechnung der Emissionen soll ja nicht dazu dienen, den Kunden zu beeindrucken, sondern vor allem Druckereien helfen, ihre Energieeffizienz zu verbessern. Ein System, das in der Kalkulation zu einfach ist, wird nur auf den ersten Blick interessant sein; ein solches wird aber nicht helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren oder die Umweltfreundlichkeit der Druckerei zu verbessern!“
Die beiden Klimarechner bilden auch die Grundlage für die Arbeit des ISO-Komitees, das eine internationale Norm für die Berechnung des C02-Fußabdrucks von Druckprodukten entwickeln wird.