Was macht Colorfonts nun so neu und einzigartig? Bislang sind Schriften nur in einer Farbe verwendbar. Zwar lassen sich diese in der Bearbeitung dann auch mit Farben und Verläufen versehen. Nur passiert das eben erst im Nachhinein und nur über Umwege. Die neue Technologie erlaubt hingegen mehrere Farben innerhalb einer Glyphe; es können Texturen, Verläufe, Transparenzen und Kombinationen daraus verwendet werden. Inzwischen gibt es Software in Form eines Plug-in für Adobe Illustrator und Photoshop, die es ermöglicht, Vektor- oder Bitmap-Grafiken in Buchstaben umzuwandeln und in Illustrator und Photoshop dann als Font zu verwenden.
Dass das neue Schriftformat noch in den Kinderschuhen steckt, erkennt man auch daran, dass der Print-Platzhirsch Adobe in seinen Programmen bisher erst zögerlich Colorfonts unterstützt. So begann Photoshop als erster Kandidat mit Version CC2017 und der möglichen Verwendung von OpenType-SVG-Fonts – dem folgte Illustrator nun in der aktuellen CC2018.
Und InDesign? Geht? Jein!
Adobe ist hier einmal vorsichtig und stellt die Unterstützung von Colorfonts „im Rahmen des Technologievorschau-Programms zur Verfügung“. Und weiter: „Diese Funktionen sind möglicherweise noch nicht komplett produktionsbereit, verwenden Sie sie daher mit Bedacht.“ So viel dazu.
Interessanterweise wird Adobe hier von einem alten Bekannten quasi rechts überholt: QuarkXPress 2018, das seit Mai dieses Jahres erhältlich ist. Mit seinem Motto „kein Abo – lebenslange Lizenz“ sowie preislich interessantem „competitive Upgrade“ für InDesign-Anwender stemmt sich Quark selbstbewusst gegen seinen Widersacher Adobe. Doch das ist eine andere Geschichte …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Graphischen Revue Ausgabe 4/2018!