Experten halten einen Abwehrkampf im Namen des geistigen Eigentums, ähnlich wie ihn die Musikindustrie gegen illegale Downloads führt, auch im Bereich der 3D-Piraterie für möglich. Erste Gerichtsverfahren um veröffentlichte „Baupläne“ haben bereits stattgefunden. Die Zeiten, in denen 3D-Drucker unerschwinglich waren, sind längst vorbei. Industrielle Geräte kosten zwar immer noch ab 15.000 Dollar, Baukästen für den Hausgebrauch sind aber schon im dreistelligen Bereich zu haben. Die potenziellen Auswirkungen einer massenhaften Verbreitung der Geräte sind groß. Die komplette Gütererzeugung könnte dadurch komplett auf den Kopf gestellt werden. In großen Firmen und Bastler-Garagen sind 3D-Drucker bereits verbreitet, der große Durchbruch steht aber noch bevor.
Die Hersteller von durch hausgemachte Billigkopien bedrohten Produkten werden versuchen, diese massenhafte Verbreitung zu verhindern. Die Economist-Analyse geht davon aus, dass die betroffenen Industriezweige versuchen werden, 3D-Drucker als „Piraterie-Maschinen“ zu brandmarken. Immerhin ermöglichen 3D-Drucker die Kopie jeglicher Form in einer ganzen Reihe von Materialien, von Plastik bis Metall. Produktpiraterie gibt es auch heute schon in enormem Ausmaß, vor allem in Asien. Mit 3D-Druckern und Scannern könnten die Fälschungen jedoch bedeutend billiger hergestellt werden, müssen die Produkte bisher doch mit den selben Werkzeugen hergestellt werden, wie die Originale.
In den USA gab es bereits den Fall eines Designers, der gegen die Veröffentlichung eines Bauplans für das sogenannte „Penrose-Dreieck“ vorging. Der Designer wollte seine Rechte unter dem Digital Millenium Copyright Act geltend machen, der üblicherweise von der Film- und Musikindustrie zur Entfernung illegal kopierter Werke bemüht wird. Urheberrechte halten üblicherweise länger als Patentansprüche, weshalb sie eine stärkere Waffe sind.