Schriftlabor sichert sich Großauftrag

Die Wiener Schriftenschmiede Schriftlabor hat für Sephora eine exklusive Schriftfamilie entwickelt. Die Fonts wurden von der Nordamerika-Zentrale des internationalen Parfüm- und Kosmetik-Herstellers in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit der New Yorker Kreativ-Agentur Mucca Design hat Schriftlabor zwei digitale Handschriften sowie fünf Antiqua- und Kursiv-Familien mit je vier Schriftschnitten und somit in Summe 22 Schrifttypen ausgearbeitet.

Mit  dem Volumen eines sechsstelligen US-Dollar-Betrages handelt es sich bei dem Auftrag um das bis dato  größte kundenspezifisch maßgeschneiderte Schriftprojekt in Österreich. „Die neuen Marken-Schriften für Sephora werden ab sofort  in den USA und in Kanada verwendet, sämtliche Drucksorten werden nach  und nach umgestellt“, erklärt Schriftlabor-Gründer Rainer  Scheichelbauer, der mit seinem mehrköpfigen Team die neuen Schrifttypen entwickelt hat.

Eine hauseigene Schrift trage  ähnlich wie ein Logo zur Unverkennbarkeit der Marke bei. Hauptbestandteil jeder Corporate Identity (CI) und Unternehmenskommunikation sei die Schrift. „Keine Website,  kein Folder, auf dem sich nicht Text befindet“, erläutert Scheichelbauer die auch wirtschaftliche Tragweite und Bedeutung einer  eigenen Schrift. Eine eigens für das Unternehmen gestaltete Schrift unterstreicht die Exklusivität einer  Marke.

Im Nachbarland Deutschland geben Unternehmen bereits gern eigene Schriften in Auftrag, um sich zu positionieren und von der Konkurrenz abzuheben. „In Österreich dagegen  gibt es enormen Nachholbedarf“, so Scheichelbauer, „kaum  ein Unternehmen greift  auf dieses Unterscheidungsmerkmal zurück”. Dabei gibt es neben der Branding- Komponente auch handfeste wirtschaftliche und juristische Gründe,  seiner  CI eine eigene Schrift zu verpassen.

Rechtliche Sicherheit schaffen
„Daneben schafft eine eigene Schrift aber auch rechtliche Klarheit und Sicherheit“, weist Scheichelbauer auf einen  speziell für größere Unternehmen nicht zu vernachlässigenden Umstand hin: Bei der Verwendung von „Schriften von der Stange“ fallen  in der Regel Lizenzgebühren an, und diese bemessen sich nach  der Zahl der Personen im Unternehmen, die die Schriften verwenden. Vor allem wenn ein Unternehmen expandiert und die Mitarbeiterzahl wächst, wird sehr oft darauf vergessen, nachzulizenzieren. Die Ersteller von Schriften scheuen den Klagsweg nicht,  eine Einigung im Rechtsstreit ist dann oft ein mühsames Unterfangen.

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