Graphische Revue: Was war für Sie persönlich 2014 die größte Innovation oder Veränderung innerhalb der Medienlandschaft?
DDr. Horst Pirker: Aus meiner Sicht hat es 2014 nicht den Big Bang gegeben. Die Entwicklung der letzten Jahre hat sich 2014 aber nicht nur fortgesetzt, sondern verdichtet. Das bedeutet, dass es für alle Marktteilnehmer nochmals schwieriger geworden ist, besonders für Unternehmen verlegerischer Herkunft.
Wie geht es aktuell der Verlagsgruppe News und wie kann man in einem Umfeld von sinkenden Vertriebs- und Werbe-erlösen eine Vorwärtsstrategie entwickeln?
Es ist ja bekannt, dass es der Verlagsgruppe News (VGN) verbesserungswürdig geht, sonst würden wir uns ja nicht einem so umfassenden Veränderungsprozess unterziehen. Die Rahmenbedingungen sind zweifellos anstrengender geworden. Aber ich denke, dass die Entscheidungen nicht durch die Gesamtentwicklung der Medienlandschaft dominiert werden sollten. Was zählt, ist, was den Verantwortlichen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einfällt. Hier sind Kreativität, Energie und Einsatz von den handelnden Personen gefragt, da die Entwicklung nicht nur dadurch bestimmt wird, wie die große Strömung verläuft.
Sie betonen immer, dass es Unternehmen verlegerischer Herkunft schwer haben. Heißt das, Quereinsteiger haben es leichter?
Zurzeit hat es das klassische Fernsehen in Österreich sicherlich noch leichter als Verleger. Was noch auffällt, ist, dass es eine ziemlich unreflektierte Grundströmung Richtung Digital gibt. Auf den ersten Blick wird Digital perspektivisch positiv und Fernsehen noch positiv gesehen, während Print durchaus kritisch betrachtet wird. Diese einfachen Modelle zu überwinden, ist für uns alle eine große Herausforderung und für Unternehmen verlegerischer Herkunft ganz besonders.
Was haben Sie hier bereits auf den Weg gebracht, um die
Restrukturierung der Verlagsgruppe News voranzutreiben?
Es ist ja primär keine Restrukturierung. Die VGN hat eine Reihe von Restrukturierungsprozessen hinter sich, andere Medienunternehmen in dieser Republik befinden sich mitten drin und das nicht das erste Mal, sondern das x-te Mal. Wir wollen diesen Kreislauf mit einer Reihe von offensiven Akzenten, die wir aus unserer Strategie ableiten, durchbrechen.
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