niiu feiert digitales Comeback

Das personalisierte Tageszeitungsprojekt, mit dem niiu seinerzeit als Berliner start-up den Zeitungsmarkt umkrempeln wollte, scheiterte Anfang 2011 an mangelnder Leserschaft. Zwei Jahre später nun kommt niiu wie beyond-print. de berichtet zurück: als digitale App für mobile Endgeräte, vorerst nur auf dem iPad. Aus mehr als 20 Titeln kann man sich ab zehn Euro pro Monat ab dem 2. April seine individuellen Nachrichten zusammenstellen lassen. Geschäftsführer Wanja S. Oberhof ist sicher, aus den Fehlern des missglückten Starts gelernt zu haben.

Das Projekt war innovativ und wurde weltweit mit großen Interesse verfolgt. Eine frisch gedruckte Tageszeitung mit individuell zusammengestellten Artikel aus einer Vielzahl unterschiedlicher Magazine und Zeitungen – das war das Ziel, mit dem das Berliner Start-Up 2009 täglich bis zu 5.000 Leser adressieren wollte. Gelangt hat es letztendlich nur für eine knappe vierstellige Leserschaft. Nicht nur die mangelnden Käufer, auch Probleme bei der Umsetzung des komplizierten Workflows aus Artikelgenerierung, Digitaldruck und Zustellung zum Kunden führten im Januar 2011 zur Einstellung des Projektes.

Gut zwei Jahre später versuchen es die Gründer Wanja S. Oberhof und Hendrik Tiedemann erneut. Diesmal gibt es niiu rein digital als App für mobile Endgeräte – zum Start am 2. April wohl nur für das iPad (direkt zur App). Mehr als 20 Titel, darunter Bild, Welt, Tagesspiegel, Hamburger Abendblatt, BZ und Berliner Morgenpost, sowie Magazine wie OK!, Grazia, CIO oder Tech-Titel wie Macwelt, Computerwoche und Gamepro sollen bei der News-App für den nötigen Content sorgen.

Besonders geht es den Gründern dabei um „Convenience“ – also eine einfach zu bedienende App, die es jedem Nutzer ermöglicht, seine Interessen in einer App zu bündeln. „Wir wollen unsere Leser dazu befähigen, diejenigen Informationen zu filtern, die für sie individuell relevant sind. Nutzer wollen ausgesuchte, aber aktuelle Inhalte, die sie wirklich interessieren“, erklärt Mitgründer Wanja S. Oberhof.

niiu hat in diesem Zusammenhang Lizenzverträge mit den jeweiligen Verlagen abgeschlossen. Das Leistungsschutzrecht ist für Oberhof und Tiedemann damit kein Thema. Die Verlage liefern die Inhalte direkt an niiu und eröffnen sich damit einen weiteren Distributionskanal – zumindest die Teilnehmer haben dies so erkannt. niiu vergleicht sich selbst mit dem Musikdienst Spotify oder dem Videodienst netflix, Leser zahlen auch hier eine monatliche Abo-Pauschale von 12,99 Euro pro Monat bzw. 199,99 Euro pro Jahr. Auch Bundle-Pakete mit iPad mini oder iPad 4 werden mit Kooperationspartnern ausgeliefert.

„Wir wenden uns an die Nutzer, die Ihre Informationen aus mehr als einer Quelle beziehen wollen. Diesen Lesern bieten wir die Möglichkeit Ihr persönliches Best-­of zusammen zu stellen“, erklärt Mitgründer Wanja S. Oberhof. „Hierfür arbeiten wir mit den namenhaftesten deutschen Verlagen zusammen und wollen unser Angebot natürlich kurzfristig noch erweitern. Besonders wichtig ist uns dabei ein Geschäftsmodell aufzuzeigen, an welchem auch diejenigen partizipieren, die den Content erstellen.“ Der Co-­Geschäftsführer und Mitgründer Hendrik Tiedemann ergänzt: „Wir werden die App mit unserem internen IT Team dauerhaft weiterentwickeln und haben noch einige Features in Planung. Insbesondere die noch stärkere Einbindung der Social Networks wird das Produkt noch spannender machen.“

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