Künstliche Intelligenz im Designprozess

Wer Alexa schon mal darum gebeten hat, einen Song zu starten oder das Licht auszuschalten, der weiß, welchen Einfluss künstliche Intelligenz auf Alltagsabläufe haben kann. Ein spannendes Thema. Deshalb fragen wir uns, an welchem Punkt steht sie steht und in welche Richtung sie sich entwickeln wird?

KI und maschinelles Lernen werden immer leistungsstärker, daher versuchen natürlich viele Unternehmen in rasender Geschwindigkeit, digitale Assistenten in unser Alltagsleben zu integrieren. Aktuell arbeiten unter anderem Entwickler bei Amazon und Google an solchen KI-Assistenten, die weit mehr können als einfache Fragen zu beantworten und Geräte zu steuern: Sie werden sich mit uns in weitaus „menschlicherer“ Weise in Verbindung setzen. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, sammeln Entwickler Erfahrungen aus überraschenden Quellen – darunter Comedians, Schriftsteller, Dichter und Animateure – um basierend auf diesen Grundlagen Persönlichkeiten für KI-Tools zu entwickeln.

Es liegt nahe, dass Verbraucher tiefere, persönlichere Verbindungen zu ihren digitalen Assistenten wollen. Als Daren Gill, Produktmanager für Alexa, im Dezember letzten Jahres mit New Scientist sprach, erklärte er, wie verbunden sich die Menschen bereits fühlen: „Tagtäglich wünschen hunderttausende Menschen Alexa ‚guten Morgen.‘“

KI kommt in die Designstudios
Während Unternehmen an KI für unser Privatleben arbeiten, hinterlässt die Technolgie auch am Arbeitsplatz ihre Spuren. Von Vertrieb bis Herstellung nutzen die verschiedensten Branchen KI und maschinelles Lernen für die Automatisierung repetitiver Backend-Prozesse. Das Ziel ist, Menschen zu entlasten, damit sie sich auf das konzentrieren können, worin sie besser sind als Maschinen: die Lösung kreativer Probleme.

Auf diesem Weg bahnt sich KI ihren Weg auch in die kreative Welt – sie automatisiert die mühseligen Aufgaben, die Designer vom eigentlichen Schaffensprozess abhalten. Wir haben mit Künstlern gesprochen, die die KI-Tools in Adobe Stock verwendet haben, um herauszufinden, wie sie KI in ihren kreativen Prozess einbinden. Dazu gehören auch Visual Search, das einander ähnliche Bilder findet, sowie Automated Keywording, ein Tool, das automatisch Keywords für Bilder generiert.

Grafikdesigner Jesús Ramirez hat Visual Search letztes Jahr als Teil seines Projekts Make a Masterpiece verwendet – eine Challenge von Adobe zur Nachbildung eines berühmten Kunstwerkes ausschließlich unter Verwendung von Stockbildern. „Ich musste tausende Bilder nach äußerst spezifischen Elementen durchsuchen. Visual Search hat diesen Prozess maßgeblich beschleunigt. Ich brauchte zum Beispiel Hände in einer bestimmten Position. Also habe ich diese Positionen nachgestellt und meine eigenen Hände fotografiert. Früher hätte ich ‚Hand‘ eingeben müssen, aber wie beschreibt man Hände, die bestimmte Bewegungen druchführen? Und selbst wenn das ginge, wie hoch sind die Chancen, dass der Urheber die gleichen Keywords verwendet hat? Für solche Zwecke ist KI großartig.“

Jesús setzt auch auf Automated Keywording: „Jetzt, da Sensei [Adobes KI-Technologie] in die Photoshop-Suche integriert ist, muss ich meine Fotos nicht mehr taggen. Ich kann tausende Fotos in die Cloud hochladen und einfach ein Keyword wie ‚Katze‘ oder ‚Gebäude‘ eingeben, um zu finden, wonach ich suche.“

Wie kreativ wird KI?
Für die Zukunft hofft Grafikdesignerin Tina Touli, dass KI sich in Richtung intuitiverer Kommunikationswege entwickeln und Berufe mit weniger kreativem Anteil übernehmen wird: „Ich freue mich auf KI-Tools, die kleinere Aufgaben übernehmen können, während man mit ihnen spricht, wie man es mit einem Menschen tun würde. Man kann kleinere visuelle Änderungen vornehmen, unterschiedliche Farben oder Schriften ausprobieren, und das ohne einen einzigen Klick.“

„Ich bin gespannt auf KI, die dazu in der Lage sein wird, das Rauschlevel in Bildern zu erkennen und dieses entweder zu entfernen oder automatisch anzupassen, wenn ich ein Element aus einem anderen Foto hinzufüge“, so Jesús weiter. „Es hängt alles von den mühseligen Aufgaben ab. Ich wünschte, sie würden nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen.“

Aber geht es irgendwann zu weit? Wird KI den Künstlern auf ihren kreativen Füßen stehen? „Als die Kamera erfunden wurde, dachten wir, wir würden keine Maler mehr brauchen“, sagt Jesús. „Ich glaube, dass manche Leute den Eindruck haben, durch KI würden Computer die ganze Arbeit übernehmen. Letzten Endes handelt es sich jedoch nur um ein weiters Tool. Ich habe keine Angst vor einer Übernahme durch KI, sondern davor, dass das die Wahrnehmung der Menschen sein wird.“

Tina ist ebenfalls der Meinung, dass menschliche Künstler nicht durch Technologie ersetzt werden können: „Die Leidenschaft, die man in seine Arbeit legt, die Freude daran, etwas zu erschaffen – das spiegelt sich immer in dem fertigen Werk. Dazu wird eine Maschine niemals in der Lage sein.“

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