Heidelberg macht auf Big Data

Die Basis dafür wurde bereits vor zehn Jahren gelegt, als der Hersteller damit begann für seine Maschinen und Systeme, die den Workflow steuern, Lösungen für die Fernwartung anzubieten. Heute werden über 10.000 Maschine und 15.000 Workflow-Systeme aus der Ferne weltweit überwacht und gewartet. Ganz nebenbei fallen dabei enorme Datenmengen an, mit denen sich so einiges machen lässt. Alleine in einer Speedmaster XL106 mit sechs Druckwerken stecken an die 3000 Sensoren. Aus dieser Fülle an Informationen lässt sich etwa erkennen wie effizient die verschiedenen Kunden, ihre Technik einsetzen. Und die Unterschiede was die Anwender aus ein- und derselben Technik herausholen sind gravierend.

Mit dieser Erkenntnis kommt der Druckmaschinenhersteller im Mai auf die drupa 2016 und tritt mit dem Slogan an: „Es geht um mehr als Maschinen“. Für einen Druckmaschinenhersteller doch ein außergewöhnlicher Paradigmenwechsel. Die Heidelberger wollen durch eine umfassende Integration aus einer Druckerei einem smarten Printshop machen. Integration, so wie sie die Heidelberger verstehen, geht aber weit über die Unternehmensgrenzen hinaus und schließt Kunden als auch Lieferanten gleichermaßen ein. Die Prozessoptimierung hört aber nicht mit der Integration auf, sondern beinhaltet auch „Smart Services“ und „Smart Colaboration“. Hier will man die Verfügbarkeit der Technik steigern und neue Formen der Zusammenarbeit etablieren.

Cloudbasierte Serviceplattform
Dazu wird man eine cloudbasierte Serviceplattform anbieten und so ein eigenes Ökosystem schaffen. „Die Kunden haben in der digitalisierten Welt künftig alle notwendigen Informationen zum optimalen Betreiben ihres Unternehmens auf einen Blick verfügbar“, sagte Harald Weimer, Vorstand Services von Heidelberg. „Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden konkrete Lösungen für eine maximale Maschinenverfügbarkeit, Steigerung seiner gesamten Produktivität und einfachsten Zugang zu den von Heidelberg geprüften Verbrauchsmaterialien.“ Auf der Serviceplattform soll der Kunde alles was er für eine optimierte Produktion benötigt finden. Auf diesem Weg will man den Umsatzanteil von Service und Verbrauchsmaterialien, der bereits heute bei 50 Prozent liegt, weiter ausbauen.

Das ist aber längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern im Rahmen von einzelnen Projekten hat man Kunden punkto Performance bereits ordentlich auf die Sprünge geholfen. Zuletzt zwei Online-Druckern in Deutschland, die davon ausgegangen sind, dass sie in punkto Produktivität zu den Besten gehören. Sie wurden eines besseren belehrt und konnten gemeinsam mit Heidelberg etwa die ungeplante Serviceeinsätze nahezu auf Null reduzieren und die Produktivität, um etwa 15 Prozent steigern. Werte, die man sich aufgrund der heutigen Umsatzrenditen nicht entgehen lassen kann.

Natürlich wird Heidelberg auch mit technischen Neuerungen für den Offset- als auch Digitaldruck nach Düsseldorf kommen, doch Stephan Plenz, Vorstand Equipment, machte eines klar: „neu“ sei heute einfach zu wenig, um eine Lösung am Markt erfolgreich zu implementieren. Erst durch die Integration wird aus einer Lösung eine smarte Lösung, die im Zusammenspiel mit anderen einen „Smarten Printshop“ entstehen lassen.

 

Von Knud Wassermann

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