Graphische Revue: Was hat Sie an der Aufgabe, den Vorstand der Leykam Let’s Print zu übernehmen, gereizt?
Gerhard Poppe: Meine Wurzeln liegen im Bankensektor, der teilweise auch mit Commodities handelt und naturgemäß stark finanzierungsorientiert ist. Damit bringe ich gute Voraussetzungen mit, um für die Leykam Let’s Print tätig zu sein. Meine beruflichen Herausforderungen waren immer durch operative Tätigkeiten gekennzeichnet. Jetzt habe ich wieder eine Führungsaufgabe übernommen und das gefällt mir sehr gut.
In welcher Situation haben Sie die Leykam Let’s Print vorgefunden und können Sie das vielleicht auch mit Zahlen untermauern?
Wir haben mit durchschnittlich 774 Mitarbeitern im Jahr 2013 einen Umsatz von 235 Millionen Euro erwirtschaftet und das EBITA (Anm. d. Redaktion: Gewinn vor Finanzergebnis, außerordentlichem Ergebnis, Steuern und Firmenwertabschreibungen) lag bei 16 Millionen Euro. Die Gewinnentwicklung ist relativ stabil. Darüber hinaus haben wir die Konsolidierung des österreichischen Marktes abgeschlossen. Zurzeit sind wir gerade damit beschäftigt, das Unternehmen auf eine nachhaltige Wertentwicklung auszurichten. Mit einer stärker auf den Kunden ausgelegten Strategie, mit dem Schwerpunkt Vertrieb und Marketing, wird uns das gelingen.
Klar ist aber auch, dass man das Umfeld nicht ausblenden kann, denn die Branche steht unter enormem Druck. Vor diesem Hintergrund möchten wir neue Wege beschreiten und unseren mitteleuropäischen Ansatz mit unseren Standorten in Slowenien und Tschechien noch stärker ins Zentrum rücken. Das sind im Wesentlichen unsere strategischen Stoßrichtungen.
Heißt das auch im Umkehrschluss, dass man nicht mehr so stark daran hängt, sich unter den Top 5 in Europa zu befinden, sondern dass man sich jetzt losgelöst von der Größe stärker am Kunden orientieren will?
Wir wollen uns auch in den nächsten Jahren unter den Top 5 in Europa bewegen. Was ich erreichen möchte, ist, dass, wenn man an Rollenoffsetdruckprodukte denkt, man automatisch die Marke Leykam Let’s Print damit verbindet.
Das gesamte Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Graphischen Revue