Weitere 76 Prozent der befragten Unternehmen meinen, dass 3D-Drucker immerhin einzelne Branchen stark verändern werden. Nur 8 Prozent sind der Meinung, die Geräte würden generell keine große Bedeutung entwickeln. „Durch 3D-Drucker werden sich Wertschöpfungsketten verändern. Produkte werden komplett digital entwickelt und produziert und die zugehörigen Baupläne können digital gehandelt werden“, sagt Kempf.
Durchgesetzt haben sich die Drucker bereits in der Entwicklung von Prototypen. Zudem gibt es bereits spezielle Communitys, die sich nur mit 3D-Druck beschäftigen und neue Entwicklungskonzepte wie Open Source oder Open Innovation nutzen. Auf diesen Plattformen werden neue Produktideen, die dann zum Beispiel unter einer Open-Source-Lizenz frei genutzt werden können, interdisziplinär umgesetzt. „Beim 3D-Druck wird von Anfang auch auf Open Source gesetzt“, sagt Kempf.
„Der Produkt- und Knowhow-Schutz muss jetzt im Rahmen des unternehmerischen Risikomanagements von Anbietern und Produzenten mehr als jemals zuvor überprüft werden“, sagt Kempf. Denn auf viele Hersteller physischer Produkte wird ein ähnliches Problem zukommen, wie auf die Musik- und Filmindustrie nach der Digitalisierung von Songs und Videos. Raubkopien vieler Produkte werden durch 3D-Drucker viel schneller und leichter herzustellen sein.
3D-Drucker: Erwartungen steigen
Jedes siebte IT-Unternehmen (13 Prozent) rechnet damit, dass 3D-Drucker die Wirtschaft revolutionieren werden. Vor einem Jahr waren es gerade 3 Prozent. Das ergab eine repräsentative Unternehmensbefragung im Auftrag von Bitkom. „3D-Drucker werden sich am Markt durchsetzen und einen enormen Einfluss auf große Teile der Wirtschaft haben“, sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Geräte für den industriellen Einsatz sind mittlerweile ab rund 8.000 Euro zu haben, können aber je nach Größe auch über 200.000 Euro kosten.