Streit um Drucker-Kollektivvertrag

Österreichs Druckereimitarbeiter stehen vor einer ungewöhnlichen Situation: Sie haben ab morgen keinen Kollektivvertragspartner auf Arbeitgeberseite. Bisher war dies der private Verband Druck- und Medientechnik, doch dieser ist , nach einer Statutenänderung, nicht mehr KV-fähig. Und die Fachgruppe Druck in der WKÖ weigert sich bis dato, die KV-Verhandlungen stattdessen zu führen.

Grund für die Weigerung der Arbeitgebervertreter: Das Kollektivvertragswerk sei zu kompliziert, so könne keine Rechtssicherheit geschaffen werden. Aber genau vor diesem Mangel an Sicherheit warnen auch die Arbeitnehmervertreter, da einige Mitarbeiter künftig völlig ohne Kollektivvertrag dastehen würden.

Die zentrale Forderung Gewerkschaft GPA-djp: „Schluss mit den Spielchen! Die WKÖ muss jetzt einen bundesweiten Kollektivertrag für alle Beschäftigten im grafischen Gewerbe verhandeln!“ KV-Verhandler Christian Schuster von der GPA-djp fürchtet ansonsten eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen – und droht offen mit Streik. „Das geht dann ganz schnell“, so der Gewerkschafter zur APA.

Die heimische Druckereibranche hat im vergangenen Jahr erstmals seit sechs Jahren wieder ein leichtes Umsatzplus erzielt. Der Branchenumsatz stieg um 0,8 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro. Die Zahl der Betriebe blieb konstant, allerdings gab es bei den Beschäftigten einen Rückgang um 1,1 Prozent. Der Fachverband Druck der Wirtschaftskammer Österreich vertritt die Interessen von rund tausend Betrieben, davon 642 Unternehmen mit Angestellten. Insgesamt sind 8.814 Mitarbeiter in der Branche beschäftigt.

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