Zukunfts-Workshop „Print 2030 – 2.0“

Drucktechnik wird auch 2040 noch dazu dienen, greifbare, exklusive Produktwelten zu schaffen. Dies ist eine der zentralen Erkenntnisse des Zukunftsworkshop „Print 2030 – 2.0“.

Print 2030

„Im Geschäftsalltag beschäftigen sich die Unternehmen oft zu wenig mit der Zukunft. Veränderungen im Markt sind nicht nur eine Herausforderung, sondern können auch Chancen mit sich bringen. Unternehmen müssen diese frühzeitig erkennen“, erklärt Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbandes VDMA-Fachverband Druck- und Papiertechnik. „Es geht uns darum, gemeinsam im Rahmen von Print 2030 ein positives Zukunftsbild für unsere Branche zu entwickeln“, betont Heering.

Ein solches Leitbild bedarf einerseits klarer Bezüge zum aktuellen Status-Quo in der Druck- und Papiertechnik. Andererseits gilt es, wirklich relevante Trends zu identifizieren und deren Einfluss auf heutige Wertschöpungsprozesse zu analysieren. Hierfür hat der Fachverband externe Berater hinzugezogen: Die Hamburger TRENDONE GmbH unterhält ein globales Netzwerk von Trendscouts und analysiert seit 15 Jahren Innovationen in verschiedensten Branchen und Technologiefeldern. Im Vorfeld des Workshops hatten die Spezialisten mit dem Vorstand des Fachverbands zehn Makrotrends ermittelt.

Vielfach weisen diese Trends in widersprüchliche Richtungen. So werden Konsumenten in Zukunft zwar ständig online sein und auch unterwegs gigantische Datenmengen bewegen. Doch zugleich wächst die Sehnsucht nach analogen Auszeiten, Naturerlebnissen sowie ökologisch und ethisch vertretbarem Konsum. Smarte Fabriken, künstliche Intelligenz und virtuelle Realität erlauben „Hyper-Individualisierung“. Zur gleichen Zeit müssen Unternehmen sich mit der Plattformökonomie vertraut machen. Es steigt auch der Bedarf an sicheren und in jeder Hinsicht vertrauenswürdigen Prozessketten. Mit Methoden wie Open Innovation können Unternehmen Bedürfnisse und Ideen ihrer Kunden und Partner früher und genauer als bisher erkennen und ihr Portfolio und Geschäftsmodell optimal daran anpassen. Etwa mit Solutions as a Service: Bezahlt werden dann nicht mehr Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge, sondern deren Nutzung.

Zu den Erkenntnissen des Workshop zählt, dass die Digitalisierung den Maschinenbauern neue Möglichkeiten zur Kollaboration mit ihren Zwischenkunden, aber eben auch einen direkten Draht zu Endkunden eröffnen kann. Diese Möglichkeiten gilt es systematisch zu nutzen, um in Zukunft schneller auf Markttrends und veränderte Kundenwünsche eingehen zu können. Etwa darauf, dass immer mehr Kunden Transparenz und einen schonenderen Umgang mit natürlichen Ressourcen fordern. Einlösbar wäre dies beispielsweise im Verpackungsmarkt durch Informationen zur Herstellung und zu den Möglichkeiten des Recyclings oder besser noch Upcyclings von Verpackungen.

Druckerzeugnisse bleiben auch 2040 in vielen Lebensbereichen relevant
Um das Zukunftsbild weiterzuentwickeln, unternahmen die Forscher mit den Teilnehmern eine Reise ins Jahr 2040. Dort erwartete sie eine vernetzte Welt mit Drohnen und Robotern, Mixed Reality und zur Superintelligenz gesteigerter künstlicher Intelligenz. Allgegenwärtige Touch-Oberflächen in Haushalten, Fahrzeugen und im öffentlichen Raum erlauben ständige Interaktion mit der Umwelt. Gedruckt wird mit unterschiedlichsten Materialien bis hin zu Zellgewebe in drei und vier Dimensionen. Produkte sind komplett individualisiert.

Von diesen Visionen inspiriert widmeten sich die Teilnehmer der zentralen Zukunftsfrage: Welche Rolle werden Druckerzeugnisse in dieser digitalisierten Welt spielen? – Einig waren die Teilnehmer darin, dass Druckerzeugnisse in vielen Lebensbereichen relevant bleiben. Sei es für die Inszenierung wertiger Produkte oder zur individuellen Gestaltung von Textilien, Räumen, Keramikprodukten sowie von elektronischen Dekorations- und Bedienoberflächen.

„Die Grundbedürfnisse der Menschen werden 2040 ähnlich sein wie heute. Sie werden auf die Versorgung mit frischen Lebensmitteln angewiesen sein und beim Einkauf weiterhin auf unbeschädigte Produkte bestehen, was jeweils nur mit Verpackungen funktioniert“, erläutert Heering. Zugleich liege es in der Natur des Menschen, sich von der Masse abheben und Bleibendes hinterlassen zu wollen. Diese Bedürfnisse seien digital nicht einlösbar. Mithilfe digital vernetzter Prozessketten und künstlicher Intelligenz könne die Druckindustrie jedoch dazu beitragen, dass auch in Zukunft exklusive, emotionale und vor allem greifbare Konsumerlebnisse möglich sein werden.

Print und Papier schaffen greifbare, bleibende Produkte
Letztlich wird sich ein bereits sichtbarer Trend fortsetzen: Der Druck erfüllt zusätzlich zur reinen Informationsübermittlung neue dekorative, funktionale und emotionale Aufgaben. Sei es im Verpackungsbereich, im industriellen Druck oder auch herhömmlich mit Büchern und Zeitschriften. Diesen kommt immer deutlicher Premiumcharakter zu. In komplett vernetzten Gesellschaften werden die Menschen auf analoge Refugien angewiesen sein, in denen das Lesen und die Weitergabe von Information reine Privatsache ist.

2040 wird nicht nur herkömmliche Drucktechnik dazu dienen, greifbare und exklusive Produktwelten zu schaffen. Hinzu kommen neue Anwendungen in 3D-Druckund gedruckter Elektronik, in denen mit analogen und digitalen Druckverfahren kostengünstige, hochflexible Prozesse realisierbar sind. Ohnehin werden die digitale und analoge Welt enger zusammenwachsen – auch im Drucksaal. Welche druck- und papiertechnische Lösung jeweils zum Einsatz kommt, wird von Fall zu Fall entschieden. Klar ist aber: Wer eine Verbindung aus Effizienz, Schönheit und schonendem Umgang mit Ressourcen sucht, wird mit Druck- und Papiertechnik auch in 20 Jahren noch richtig liegen.

http://dup.vdma.org

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