Laut einer offiziellen Aussendung der Walstead Leykam sei die Entscheidung das Resultat grundlegender Veränderungen in der europäischen Druckindustrie der vergangenen Jahre. »Marktveränderungen, steigende Kostenbelastungen und infolgedessen mangelnde Rentabilität« hätten zur Standortschließung geführt, heißt es in der Mitteilung.
Die Unternehmensleitung betont, dass der Schritt erst nach einer eingehenden Analyse der aktuellen Marktlage sowie einer sorgfältigen Prüfung aller Optionen getroffen wurde. Der Vorstand der Walstead Leykam & CE, des mitteleuropäischen Geschäftsbereichs der Walstead Gruppe, habe bereits Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen. Thema der Verhandlungen sei unter anderem ein Sozialplan für die betroffenen Beschäftigten.
Unternehmen setzt auf Marktposition
Trotz der Schließung in St. Pölten will Walstead Leykam seine Position im Akzidenzrollenoffset sichern. »Um diese Ziele zu erreichen und die höchsten Servicestandards aufrechtzuerhalten, müssen manchmal schwierige Entscheidungen getroffen werden«, teilte das Unternehmen mit.
Hintergrund der Übernahme von NP Druck
Walstead hatte den St. Pöltner Standort 2018 durch die Übernahme von NP Druck vom Niederösterreichischen Pressehaus erworben. Seither wurden dort Zeitschriften, Broschüren und Prospekte produziert. Bereits 2019 hatte das Unternehmen Stellen in Österreich abgebaut.
Die Walstead Leykam Druck Gruppe hat ihren Hauptsitz in Neudörfl. Neben St. Pölten verfügt das Unternehmen über Druckstandorte in Slowenien und Tschechien. Der konsolidierte Umsatz belief sich 2023 auf rund 350 Millionen Euro, das Unternehmen beschäftigte insgesamt etwa 2.000 Mitarbeitende.