Mit einem Absatzplus von 0,8% für Papier, Karton und Pappe gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres hat sich die Dynamik der Aufholphase in der Papierindustrie spürbar abgeschwächt. Hersteller verweisen auf anhaltend hohe Produktionskosten hin. Die Unternehmen sahen sich gezwungen, diese an ihre Kunden weiter zu geben, was da und dort mit einiger Verzögerung auch gelungen ist. Obwohl die Wechselkurseffekte des starken Euro den Verkauf auf außereuropäischen Märkten belasteten, konnte der Gesamtumsatz der Branche vor allem durch die teils verbesserte Erlössituation um rund 10% gegenüber den ersten beiden Quartalen 2010 gesteigert werden.
Da aber Rohstoff- und Energiekosten mit bis zu 15% noch stärker angezogen haben, bleiben die Ergebnisse etlicher Unternehmen, so etwa bei Pressepapieren, massiv unter Druck. Trotz Abbau der Erzeugungskapazitäten liegt die Auslastung bei Zeitungspapieren um die 94%, bei Magazinpapieren aktuell nur bei 85%. Müssen Hersteller von graphischen Papieren, deren Produktion gegenüber 2010 um 0,5% gewachsen ist, den saisonalen Schwankungen und der sommerlichen Nachfrageschwäche mit temporären Stillständen begegnen, so zeigt sich bei Verpackungspapieren und Faltschachtelkarton ein deutlich positiverer Trend: hier hat die Mengenentwicklung im Vergleich zum Vorjahr um kräftige 3% zugelegt.