Papierindustrie hakt die Krise ab

Die Konjunkturerholung gewinnt auch in der Zellstoff- und Papierindustrie an Fahrt. „Dank einer sehr guten Mengenentwicklung konnte die Papierbranche nach dem Einbruch im Jahr 2009 die höchsten Zuwächse seit zwei Jahrzehnten verbuchen und die Krise einigermaßen unbeschadet meistern“, erklärte Wolfgang Pfarl, Präsident der Austropapier. Die gute Nachfrage, so Pfarl,  war in allen Sortenbereichen zu spüren, was 2010 zu einem Zuwachs der Jahresproduktionsmenge um 9% auf knapp über fünf Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe führte. Der Branchenumsatz stieg um 17% auf 3,8 Milliarden Euro und blieb somit nur geringfügig unter dem Wert des Jahres 2008.

Die deutlichste Steigerung verzeichnete mit über 35% die Produktion von Zeitungsdruckpapier, das in der Rezession besonders stark zurückgegangen war. Die Herstellung von Kraftpapieren wuchs mit einem Plus von 10%,  sowie Druck- und Schreibpapiere mit 5,3%. Faltschachtelkarton kletterte mit einem kräftigen Plus von 14% auf die neue Rekordproduktionsmenge von 555.000 Tonnen. „Auch die Erzeugung von Zellstoff konnte um 9% auf 2 Millionen Tonnen gesteigert werden, womit der bisherige Höchstwert von 2008 knapp übertroffen werden konnte“, bestätigte Alfred Heinzel, Heinzel Holding, die erfreuliche Tendenz. Aktuell werden jedoch die Ergebnisse der Unternehmen durch das sehr hohe Kostenniveau bei Rohstoffen, vor allem Zellstoff und Altpapier, belastet.

„Die aktuelle Auslastung der Produktionskapazitäten wird von den Unternehmen als sehr unterschiedlich, von gut bis unbefriedigend, berichtet. Durchgängig wirkt sich der steile Anstieg der Rohstoffkosten für Frischfaser und Altpapier als ergebniskritisch aus und kann auch nur punktuell weitergegeben werden.  Wir rechnen heuer mit keinen nennenswerten zusätzlichen Nachfrageimpulsen, die Wachstumsraten werden bestenfalls wieder auf normales Niveau einschwenken“, schätzt Pfarl die Gesamtsituation eher vorsichtig ein. Die Investitionskurve der österreichischen Zellstoff- und Papierindustrie zeigt seit mehreren Jahren erstmals wieder leicht nach oben, allerdings auf sehr tiefem Niveau. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen konzentriert sich auf notwendige Ersatzinvestitionen und Ausgaben zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz. „Kapazitätserweiterungen, die auch kräftige Effizienz- und Technologieschübe geben können, sind derzeit nicht in Sicht“, so Pfarl.

 

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