Paid Content: Times zieht positive Bilanz

Die britische Traditionszeitung Times zieht nach der Einführung eines Bezahlmodells für die eigenen Nachrichteninhalte im Internet eine positive Bilanz. Die Times und das Schwesternblatt The Sunday Times haben seit den Sommermonaten insgesamt 105.000 zahlende Kunden gewinnen können. Die von vielen Branchenexperten erwartete Leserabwanderung ist ausgeblieben. Gestärkt durch dieses erfolgreiche Ergebnis könnten nun auch andere Zeitungshäuser nachziehen und ihre Webangebote auf Paid Content umstellen.

„Diese Zahlen beweisen eindeutig, dass es eine große Zahl von Menschen gibt, die bereit sind, für Qualitätsjournalismus in digitalen Formaten zu bezahlen“, zitiert die New York Times Rebekah Brooks, Chief Executive von News International, dem London-basierten Arm der News Corporation, der sowohl Times als auch Sunday Times herausgibt. Von den 105.000 zahlenden Kunden seien rund die Hälfte regelmäßige Abonnenten der Webseiten oder der Angebote auf dem iPad bzw. für den E-Reader Kindle. Die andere Hälfte besteht aus Gelegenheitskäufern, heißt es vom Unternehmen.

Der vorgelegten Bilanz zufolge kommen zu den 105.000 Bezahlkunden zusätzlich noch 100.000 Nutzer dazu, die ein Print-Abonnement besitzen und sich für einen kostenfreien Zugang zu den digitalen Angeboten angemeldet haben. Was den Wechsel der User auf das Paid-Content-Modell betrifft, ergibt sich somit eine beeindruckende Umstiegsrate von rund 70 Prozent.

Paid Content vs. Gratis-Nachrichten
Die Einführung eines Bezahlmodells auf den Webseiten von Times und Sunday Times im vergangenen Juni wurde von Branchenexperten durchwegs eher skeptisch aufgenommen. Diese befürchteten, dass sich aufgrund der Umstellung viele der Stammleser von den Seiten der Blätter verabschieden und stattdessen zu anderen Nachrichtenportalen im Netz abwandern könnten, wo die gleichen Inhalte noch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Ob der positive Erfahrungsbericht der Times nun tatsächlich dazu führen wird, dass weitere Nachrichtenhäuser auf den „Paid Content“-Zug aufspringen werden, wird wohl erst die Zukunft zeigen.

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