„Das ‚Papier‘ ähnelt einem Kindle“, so Dahlin. Denn es arbeitet ebenfalls mit reflektiertem Licht statt aktiver Beleuchtung, funktioniert also besonders gut bei starker Beleuchtung oder direkter Sonneneinstrahlung. Während klassisches E-Paper schwarz-weiß ist und auch neuere Entwicklungen nur ein begrenztes Farbspektrum bieten, verspricht die Neuentwicklung eine Farbvielfalt wie bei LED-Displays. Möglich macht das ein neuartiger, mehrschichtiger Aufbau, der auf Polymere und Nanostrukturen setzt.
Verwertbare Grundlagen
Bislang haben die Forscher allerdings nur einige Pixel gebaut und getestet. „Wir arbeiten auf Grundlagen-Ebene, aber der Schritt zur Herstellung eines Produkts sollte nicht zu groß sein“, meint Dahlin. Man brauche jetzt Ingenieure, um Pixel über die komplette Fläche eines Displays zu bauen. Dabei wird es nicht zuletzt darum gehen, die Herstellungskosten zu senken.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich ihre Technologie besonders für großflächige, stromsparende E-Reader-Lösungen und Poster eignen sollte. Das könnte beispielsweise umfassen, bislang statische Informations-Schilder durch bei Bedarf anpassbare elektronische Displays zu ersetzen. Die Idee großflächiger, anpassbarer Poster, die im Freien oder an gut beleuchteten Orten angebracht sind, wiederum dürfte die Werbewirtschaft interessieren.