Wir haben uns die LFP-Lösung im Democenter bei ACP TechRent etwas genauer angesehen. Das Unternehmen ist ein zertifizierter Partner von HP, der für den grafischen Bereich die HP DesignJet-Serie als auch die HP PageWide XL Pro in Österreich vertreibt. ACP TechRent ist zudem für den Service zuständig und bietet auch Verbrauchsmaterialien wie Tinten und Medien an. Die PageWide XL kam bereits 2016 auf den Markt und deckt den CAD/GIS-Bereich ab. Die Pro-Version wurde 2021 lanciert und ist für die grafischen Anwendungen ausgelegt, so etwa für ein- oder zweiseitig bedruckte Poster, Plakate oder Deckenhänger für den Handel, für Events, Konzerte, Messen und für vieles mehr.
Gerade für Copyshops, Hausdruckereien, aber auch Digitaldruck-Dienstleister ist die PageWide XL Pro eine Möglichkeit, auf die immer kürzeren Lieferzeiten am Markt zu reagieren. Auch für Offsetdruckereien könnte sie eine sinnvolle Ergänzung des bestehende Maschinenparks sein, um Kleinauflagen schnell und kostengünstig zu produzieren, versichern die LFP-Experten von ACP TechRent, Markus Keplinger und Christian Knebel – keine unbekannten Gesichter in der österreichischen LFP-Szene. Der ACP TechRent ist im IT-Sektor eine fixe Größe, in der Druckindustrie ist der Name noch nicht so stark verankert. Früher waren die Vertriebsaktivitäten für den LFP-Bereich bei der Omega GmbH angesiedelt, die auch zur ACP-Gruppe gehört, sich aber nach der Umstrukturierung ausschließlich um den indirekten Vertrieb kümmert.
»IT for innovators«
ACP TechRent ist eine Tochtergesellschaft der ACP Group. Die Unternehmensgruppe positioniert sich als Spezialist für Managed Services, Managed Printing, Digital Media, Modern Workplace und Digital Solutions. Seit Kurzem zählt außerdem der Vertrieb von medizinischen IT-Produkten zu ihrem Portfolio. Mit über 50 Standorten der ACP Group in Deutschland und Österreich ist das Unternehmen sehr nahe am Kunden, was auch entscheidend für die Wachstumsstrategie sei, betont der COO von ACP TechRent, Alfred Reinprecht.
»Wir verstehen uns als umfassender Lösungsanbieter, der zusätzlich Installation und Service anbieten kann.« Die Gesamtgruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021/22 mit über 2.100 Mitarbeitern einen Umsatz von € 766 Mio. Stark aufgestellt ist ACP etwa im Managed-Printing. Aktuell betreut man in Deutschland und Österreich 98.000 multifunktionale Drucksysteme. Bei solchen Dimensionen stellt der LFP-Bereich sicherlich nur eine Nische dar, aber eine sinnvolle Ergänzung, wie Alfred Reinprecht versichert, und weist auf die neuen PageWide-XL-Pro-Drucker hin.
Die XL-Pro-Drucker gibt es in drei Ausführungsvarianten, die auf unterschiedliche Druckvolumen zugeschnitten sind. Das Einstiegsmodell, die XL Pro 5200 MFP, erreicht bei grafischen Anwendungen einen maximalen Output von 12 B1-Bogen/Min. oder 400 m2/Std. Das Mittelklassemodell, die XL Pro 8200 MFP, schafft in der Minute 15 B1-Bogen oder 500 m2 in der Stunde. Die Abkürzung MFP steht für Multifunktionsdrucker, denn sie sind zusätzlich mit einem Scanner ausgestattet. Darauf verzichtet wird beim Oberklassemodell, der XL-Pro-10 000, allerdings stößt man mit diesem Modell in eine andere Leistungsdimension vor: 24 B1-Bogen/Min. oder 700 m2/Std.
Auf Durchsatz getrimmt
Auf die Frage, welches Druckvolumen man monatlich benötige, um eine PageWide XL Pro wirtschaftlich zu betreiben, hieß es, das hänge ganz von der Anwendung und dem Geschäftsmodell ab. Ab einem Bedarf von 1.000 m2 könne man schon über das Einstiegsmodell nachdenken, versichern die beiden LFP-Experten. Bei 3.000 m2/Monat liege man absolut auf der sicheren Seite. Preislich muss man ein Investitionsvolumen von rund € 40.000 für das Einstiegsmodell veranschlagen.
Speziell die XL Pro 8200 sowie die XL Pro 10 000 sind allein schon wegen der großdimensionierten Tintentanks mit drei bzw. fünf Litern auf einen hohen Durchsatz ausgelegt. Zum Einsatz kommen hier Pigmenttinten, wodurch die Ausdrucke sofort trocknen und unmittelbar nach Druck verwendet werden können; sie sind dann sogar für kurzfristige Outdoor-Anwendungen geeignet.
Erweiterungen steigern die Effizienz.
Ein Dauerbrenner für alle Druckdienstleister ist die Substratvielfalt. Auf diesem Gebiet ist die PageWide XL Pro-Serie breit aufgestellt. Die Vielfalt reicht von gestrichenen und ungestrichenen Papieren über Folien wie PET und Polyprobylene, von Tyvek bis hin zu Canvas, von selbstklebenden Materialien bis zu Bannern aus Polyester. Mit den Systemen lässt sich nicht nur Rollenware verarbeiten, sondern auch starre Materialien wie Karton, Schaumstoff und Papierplatten bis zu B1-Format – und das bis zu einer Stärke von 10 mm. Das Thema Platte sei in diesem Segment schon ein Alleinstellungsmerkmal und vor allem auch der beidseitige Druck.
Die Materialvielfalt einerseits und die Effizienz andererseits werden durch eine Reihe von optionalen Erweiterungen an der An- und Auslage unterstützt. Dazu gehören ein Feeder, ein Stacker, ein Online-Folder oder ein Cutter, der die Rollenware passgenau zuschneidet. So lassen sich effiziente End-to-End-Lösungen umsetzen. Mittels der PrintOS-App kann der Betrieb der PageWide-Systeme jederzeit und von jedem Ort aus überwacht werden. Gleichzeitig profitiere man als Anwender von der einfachen Wartung, die im Vergleich zu Tonersystemen deutlich geringer ausfalle, so Christian Knebel. Alle gängigen RIP-Hersteller unterstützen diese Druckermodelle.
Fazit
PageWide-XL-Pro-Systeme stellen preislich gesehen eine interessante Lösung für Druckdienstleister dar, die ihrer Leistungsfähigkeit steigern möchten. Aber auch für klassische Offsetdruckereien kann die XL-Pro-Serie eine gute Ergänzung im bestehenden Maschinenpark sein; mit dem Druck auf starren Materialien erweitert sich das Anwendungsspektrum ungemein.