Manroland will eigenständig wachsen

Vorstand und Investoren der Manroland AG haben sich auf eine Wachstumsstrategie für das Unternehmen zur Sicherung der langfristigen Eigenständigkeit verständigt. Die geplanten Maßnahmen werden voraussichtlich zu einem Abbau von zusätzlich rund 500 Stellen führen.

Der Markt für Druckmaschinen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: In den etablierten Industrieländern ist der Markt von Volumenrückgang und Konsolidierung gekennzeichnet, während in den aufstrebenden Märkten ein dynamisches Wachstum stattfindet, an dem Manroland in erheblichem Umfang partizipiert. „Mit unseren nun eingeleiteten Maßnahmen reagieren wir aktiv auf geänderte Rahmenbedingungen und positionieren uns, um auch künftig zu wachsen. Wir sind davon überzeugt, dass Manroland diese Chancen als eigenständiges Unternehmen wahrnehmen sollte“, so Gerd Finkbeiner, Vorstandsvorsitzender der Manroland AG. manroland braucht Anpassungen bei Strukturen und Prozessen, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Die drei deutschen Produktionsstandorte erhalten daher nun klare Kernkompetenzen. Ein zentraler Fokus liegt zudem auf den Wachstumsmärkten und dem Dienstleistungsgeschäft.

Unterstützung durch den Hauptinvestor
Als langfristig orientierter Investor begrüßt Allianz Capital Partners die klare Entscheidung für die Stand-Alone-Lösung und trägt die notwendige Restrukturierung mit. „Wir freuen uns über diese klare Unterstützung unserer Investoren“, so Gerd Finkbeiner.

Unveränderte grundsätzliche Aufstellung: Manroland wird weiterhin an drei Standorten Systeme für den Bogendruck und Rollendruck produzieren. Jedem der drei Standorte wird eine klare Kernkompetenz zugewiesen:

  • Die Standorte Augsburg (Rollendrucksysteme) und Offenbach (Bogendrucksysteme) konzentrieren sich künftig auf die Fertigung komplexer Teile und die Montage.
  • Der Standort Plauen wird als Geschäftsbereich für Industrielle Fertigung ausgerichtet. Als Kompetenzcenter für mechanische Fertigung und Baugruppenmontage wird das Werk Plauen sowohl für Manroland als auch für Dritte produzieren.

2. Integration von Geschäftsaktivitäten im Bogen- und Rollenbereich:

  • Zusammenlegung der Geschäftsfelder kleine Zeitungsmaschinen (bislang am Standort Plauen) und große Zeitungsmaschinen am Standort Augsburg.
  • Zusammenfassung von Elektronikaktivitäten.
  • Die Gießerei in Offenbach wird künftig beide Produktbereiche zentral mit Gussteilen bedienen.
  • Konzentration zentral zu organisierender Gruppenfunktionen am Standort Augsburg.

3. Gründung des neuen Geschäftsbereichs Technische und Industrielle Dienstleistungen mit rund 300 Mitarbeitern und den Schwerpunktaktivitäten:

  • Industrieberatung
  • Verleihung von hoch qualifizierten technischen Fachkräften.

Die geplanten Maßnahmen werden voraussichtlich zu einem Abbau von zusätzlich rund 500 Stellen führen. Dies betrifft im Wesentlichen administrative Funktionen. Im Ergebnis wird sich die Zahl der Mitarbeiter bis Ende 2012 auf rund 6.000 reduzieren. In dieser Zielgröße sind bisher angekündigte Stellenreduzierungen und Maßnahmen wie Altersteilzeit sowie die natürliche Fluktuation berücksichtigt. Ziel ist es, den Arbeitsplatzabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern wurden aufgenommen. „Mit diesen Maßnahmen richten wir uns auf ein Auftragsvolumen von 1,4 Mrd. Euro im Stammgeschäft ein. Das entspricht rund 70 Prozent des Hochs von 2007. Mit der stärkeren Integration unserer Geschäftsaktivitäten und der Implementierung von durchgängigen Prozessen werden wir künftig deutlich schlanker, effizienter und schlagkräftiger agieren können. Mit den beiden neuen Geschäftsbereichen Industrielle Fertigung sowie Technische und Industrielle Dienstleistungen erschließen wir uns darüber hinaus zusätzliche Geschäftspotenziale“, so Gerd Finkbeiner. Der Abschluss aller Maßnahmen ist für Mitte 2012 geplant. Die damit verbundenen zusätzlichen Einsparungen belaufen sich auf voraussichtlich 50 Mio. Euro jährlich und werden erstmals im Jahr 2013 vollständig realisiert.

Künftiges Wachstum aus dem Kerngeschäft heraus
Die angestrebten strukturellen Änderungen stärken in Summe das Kerngeschäft und gehen einher mit einer Konzentration auf Zukunftsmärkte und das Servicegeschäft. Absatzmärkte wie die Emerging Markets haben besondere Bedeutung für das Geschäft von Manroland. Auch deshalb hat das Unternehmen das Vertriebs- und Servicenetz in Indien, Lateinamerika, im südlichen Afrika und in Australien/Pazifik sowie Südostasien vor gut einem Jahr in die eigene Verantwortung übernommen. Die in Eigenregie aufgebaute Marktorganisation hat sich in den Wachstumsmärkten bewährt und konnte bereits große Erfolge erzielen.

Zur Unterstützung von Wachstum in den Schwellenländern verfolgt Manroland eine Low-Cost-Strategie. Hier konnte Manroland kürzlich eine Kooperationsvereinbarung mit dem US-Hersteller Tensor schließen. Mit dieser Kooperation eröffnen sich Manroland neue Marktsegmente in attraktiven Regionen. Im Digitaldruck strebt Manroland unverändert eine Kooperation mit einem der etablierten Anbieter an.

Der Anteil des Servicegeschäfts konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden und liegt heute bei knapp 30 Prozent. Auch künftig verspricht dieser Geschäftsbereich weiteres Wachstum. Manroland rechnet mit einer Steigerung der Umsätze im Printservices-Bereich (Instandhaltung und Service sowie Ersatz- und Verschleißteile) um mehr als 7 Prozent pro Jahr. Zudem soll auch das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien (printcom) und Beratung (printadvice) in ähnlicher Größenordnung weiter deutlich wachsen.

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