KBA-Seniorchef Dr. Hans-Bernhard Bolza-Schünemann verstorben

Am 23. Juli 2010 verstarb Dr.-Ing. Hans-Bernhard Bolza-Schünemann, der langjährige Vorstandsvorsitzende der Koenig & Bauer AG, im Alter von 84 Jahren. Mit ihm verlor die KBA-Gruppe ihren in der Belegschaft hoch geschätzten und beliebten Seniorchef. Dem deutschen Druckmaschinenbau ging ein technischer Vordenker und international geachteter Repräsentant verloren.

Der Verstorbene, den die meisten Mitarbeiter respektvoll nur den „Doktor“ oder „Dr. HBS“ nannten, wurde am 20. Mai 1926 in Bremen als Hans-Bernhard Schünemann geboren. Er stammt aus der Kaufmannsfamilie Schünemann, die seit Generationen im Druck- und Verlagswesen der Hansestadt tätig ist. Nach Kriegseinsatz und englischer Gefangenschaft schloss er 1949 sein Studium an der Technischen Hochschule Braunschweig als Diplom-Physiker ab. 1951 folgte die Promotion zum Dr.-Ing. Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart. Im gleichen Jahr trat er bei der Druckmaschinenfabrik Koenig & Bauer AG in Würzburg als Konstrukteur ein. 1956 wurde er Chefkonstrukteur für Bogendruckmaschinen mit Prokura, 1957 stv. Vorstandsmitglied für Konstruktion und Entwicklung und 1964 ordentliches Vorstandsmitglied. Schon zuvor, 1959, hatte Dr. Hans Bolza, der Urenkel des Firmengründers Friedrich Koenig, nach dem frühen Tod seiner eigenen Söhne den begnadeten Techniker und Erfinder adoptiert, was den seither geführten Doppelnamen Bolza-Schünemann begründete.
Visionärer Unternehmer 
Von 1971 bis 1995 führte Dr. Bolza-Schünemann KBA 24 Jahre lang sehr erfolgreich als Vorstandsvorsitzender. Als vorausschauender Unternehmer, unermüdlicher Erfinder und begeisterter Konstrukteur positionierte er mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit bei der Verfolgung seiner Ziele die fränkische Schnellpressenfabrik unter den Top-Herstellern der internationalen Druckmaschinenindustrie. Spektakuläre Neuerungen in der Drucktechnik und die Übernahme anderer Hersteller (Albert-Frankenthal AG in der Pfalz, Maschinenfabrik Mödling in Österreich, Planeta Druckmaschinenwerke in Sachsen), die aus der Würzburger Wiege des Druckmaschinenbaus hervorgegangen waren, halfen dabei.

1995 wechselte der Architekt der enorm gewachsenen KBA-Gruppe in den Aufsichtsrat, dem er bis 2006 als stv. Vorsitzender angehörte. Auch im hohen Alter brachte Dr. Bolza-Schünemann seine strategischen Ansichten und sein herausragendes konstruktives Wissen weiter in das Unternehmen ein, u. a. bei der Entwicklung der zukunftsorientierten Digital-Bogenoffsetmaschine 74 Karat. Zum 75. Geburtstag im Jahr 2001 wurde der KBA-Seniorchef für seine 50-jährige Firmenzugehörigkeit geehrt. Bis zuletzt schätzten jüngere Führungskräfte und Mitarbeiter seine Ideen, seinen fachkundigen Rat und seine große Fähigkeit, andere zu begeistern und mitzureißen.

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