iPad: Fehlende Abo-Option ärgert Magazinverlage

Wenngleich viele Magazinverlage iPad-Versionen ihrer Printmedien anbieten und massiv darin investieren, sind sie mit dem Apple-Gerät nicht restlos glücklich. Speziell sehen die Herausgeber die fehlende Abo-Option als Erfolgshindernis, berichtet die New York Times. Denn Kunden wollen nicht für jede Einzelausgabe den vollen Preis bezahlen – noch dazu, da es sich nur um eine digitale Version handelt.

Zwar arbeitet Apple an einem Abo-Feature für iTunes, das bei der ersten reinen iPad-Zeitung „The Daily“ zum Einsatz kommen wird. Doch gibt es damit offenbar noch Probleme, jedenfalls verzögert sich der ursprünglich für diese Woche geplante Start. Außerdem ist nicht klar, ob oder wann die Funktion auch Magazinen zur Verfügung stehen wird. Dafür hat sich Apple bei Verlegern in Benelux-Raum unbeliebt gemacht. Dort werden Gratis-Apps für Print-Abobezieher offenbar verboten.

Teure Nicht-Abos
Dass Apple bislang kein wirkliches Abo-Feature in iTunes bietet, nagt an der Attraktivität von Magazin-Apps. „Der häufigste Grund, aus dem Leute einer App eine schlechte Bewertung geben, ist das Fehlen einer Abonnement-Option“, sagt David Carey, Präsident des Verlagshauses Hearst Magazines. Immerhin sparen Kunden bei Printmagazinen mit Abos gegenüber dem Einzelpreis und das in den USA oft noch deutlicher als in Deutschland. Auf dem iPad ist bislang in den meisten Fällen der volle Preis für jede Einzelausgabe zu bezahlen. Dabei sind Magazin-Apps vielfach kaum oder nicht günstiger als die Printversionen.

Ein Hoffnungsschimmer ist, dass für den von der News Corporation herausgegebenen The Daily eine Abo-Funktion in iTunes implementiert wird. Gegenüber der Adweek gibt sich eine nicht genannte Führungskraft aus dem Verlagswesen auch „sehr zuversichtlich“, dass Apple in absehbarer Zeit allgemein Abonnements ermöglichen wird. Ob das wirklich stimmt, bleibt aber abzuwarten.

Keine Bonus-Apps mehr
Daran, dass Apple den Verlagen keine Kundendaten zukommen lässt, dürfte sich jedenfalls nichts ändern. Vielmehr könnte sich die Situation diesbezüglich noch verschärfen. Unter anderem in Deutschland und den Benelux-Ländern bieten viele Verlage Print-Abonnementen digitale Versionen per iPad-Apps vergünstigt oder gratis an. Zumindest in Belgien und den Niederlanden will Apple das offenbar mit 1. April verbieten. Somit werden Verlage noch stärker von den Kunden abgeschnitten, fürchtet Ernst-Jan Pfauth, Onlinechef bei niederländischen Medienhaus NRC Media.

Zudem drängt sich die Frage auf, ob Apple sich mit solch einem Verbot nicht einfach Mehreinnahmen sichern will. Immerhin schneidet der Konzern im App Store mit 30 Prozent mit und würde somit von jeder zusätzlichen via iTunes verkauften digitalen Ausgabe profitieren. „Wir wollen keine Content-Fabrik für Apple werden“, ärgert sich jedenfalls Pfauth.

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