Die 43 analysierten Druckstandorte mit 180 Rotationsdruckmaschinen lagen mit einer Auslastung von 105,9 Prozent der Normalkapazität (= 5 Tage, 3 Schichten) und 73,4 % der möglichen Maximalkapazität (3 Schichten, 365 Tage/Jahr) auf dem hohen Vorjahresniveau.
Mit 127,6% bzw. 88,5% stoßen die größten Maschinen im Markt, die 96-Seiten-Rotationen, an ihre Grenzen. Nach Aussage der Unternehmen ist dies nicht auf Dauer zu verantworten. Ähnlich ist es im Bereich 80-Seiten-Maschinen. Der hohe Prozentanteil der Produkte ohne Weiterverarbeitung zeigt, dass das Wachstum sehr stark durch Beilagenproduktionen getrieben ist.
Der zweite Teil der Untersuchung zeigt die Entwicklung des Printvolumens im Rollenoffset seit 2008 auf. Die bedruckte Papiermenge nach Tonnage ist in diesem Zeitraum um 26% gestiegen. Da die Tonnage aber keine verlässliche Aussage über die tatsächlich produzierte Menge gibt, untersucht das Beratungsunternehmen auch die Anzahl der gerüsteten und produzierten Druckformen. Diese stieg um ca. 34%.
Erstmals stagniert Auslastung
Die eingesetzte Papiermenge liegt rechnerisch unter der Steigung der produzierten Seiten, was zum Teil auf technischen Fortschritt – Makulaturreduzierungen – und auf Veränderungen des Flächengewichts zurückzuführen ist. An der Relation der gerüsteten Formen zur Anzahl der produzierten Seiten kann die reduzierte Auflagenentwicklung abgeleitet werden – bei gleichzeitig mehr Produktvarianten.
Michael Dömer rät aber die Marktteilnehmer dringend zur Vorsicht. Erstmals stagniert die Auslastung zum Vorjahr trotz steigender Volumina auf Grund der bereits ausgeweiteten Kapazität. Für 2016/2017 sind weitere erhebliche Investitionen im High-Volume-Markt erfolgt. „Wenn die zusätzlichen 80- und 96-Seiten- Rotationen am Netz sind, wird es schwieriger. Ich gehe nicht mehr von weiter kontinuierlichem Mengenwachstum aus.“