Heidelberg will sein Angebot für den Digitaldruck deutlich ausbauen. Dazu ist man bereits vor drei Jahren eine Partnerschaft mit Ricoh eingegangen und 2013 wurde auch Fujifilm in den Kreis der Partner aufgenommen. Mit dem japanischen Konzern gibt es viele Anknüpfungspunkte, die von Verbrauchsmaterialien wie Platten und Drucksaalchemikalien bis hinzu CtP-Systemen reichen. Im Bereich des Digitaldrucks ist es die Inkjet-Technologie , die die Kooperation für Heidelberg so interessant macht.
Parallel dazu hat Heidelberg auch seine Ressourcen in Forschung und Entwicklung umgeschichtet, sodass ein Drittel für digitale Lösungen zur Verfügung stehen. „Integrierte Offset- und Digitallösungen für unterschiedliche Marktsegmente anbieten zu können ist einzigartig in der Industrie. Damit wollen wir auch künftig der bevorzugte Ansprechpartner in der Branche sein“, sagte Gerold Linzbach, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Für den Ausbau unseres Digitalangebots investieren wir unter anderem in den Inkjet-Digitaldruck und erschließen mit dem Bedrucken von dreidimensionalen Objekten gänzlich neue Marktsegmente für Heidelberg. In Summe schätzen wir das Umsatzpotenzial für uns im Digitalgeschäft mittelfristig auf jährlich über 200 Millionen Euro.“
Digitaldrucksysteme auf Inkjetbasis
Jetzt hat der Hersteller erste konkrete Vorhaben in der Kooperation mit Fujifilm bekanntgegeben. Bereits im Herbst dieses Jahres will Heidleberg zusammen mit Gallus ein neues digitales Drucksystem für den Etikettenmarkt mit UV-Inkjet-Technologie vorstellen. Diese Lösung soll die wachsende Nachfrage nach wirtschaftlicher Herstellung von Kleinauflagen sowie individualisierter Etiketten bedienen. Gleichzeitig wurde mit Fujifilm die gemeinsame Entwicklung eines neuen hochproduktiven Digitaldrucksystems auf Inkjetbasis für den industriellen Akzidenz- und Verpackungsdruck gestartet.
Neue „4D“-Drucklösung eröffnet Marktpotenzial
Mit der Jetmaster Dimension präsentiert das Unternehmen eine Digitaldruckmaschine auf Inkjet-Basis für das Bedrucken von dreidimensionalen Objekten. Als erstes Anwendungsbeispiel wird flyeralarm, eine der führenden Onlinedruckereien in Europa, mit diesem System für ihre Kunden handelsübliche Sportbälle nach den jeweiligen Kundenwünschen zusätzlich individuell beschriften. Im nächsten Schritt soll der Einstieg in industrielle Anwendungen erfolgen, beispielsweise in die Automobil- oder Flugzeugindustrie. Hier ist es denkbar, mittels Inkjet-Technologie Autos beziehungsweise LKWs oder aber auch Flugzeuge individuell und mehrfarbig zu bedrucken und damit vorhandene personal- oder materialintensive Prozessschritte zu ersetzen.