Heidelberg – Gallus-Deal ist geplatzt

Mit der Übernahme von Gallus wollte die Schweizer Benpac-Gruppe einen wichtigen Expansionsschritt machen. Doch der Verkauf kommt jetzt doch nicht zu Stande. Heidelberg bleibt auf einem seiner wertvollsten Assets sitzen und prüft jetzt mögliche Ansprüche auf Schadenersatz.

Benpac

Im Juli hatte die Benpac-Gruppe bekannt gegeben, die Heidelberg-Tochter mit über 400 Angestellten zu übernehmen. Nun teilte Heidelberg am Freitagabend mit, dass der Verkauf der Gallus-Gruppe an Benpac nicht vollzogen werde. „Die benpac holding AG hat die zum heute terminierten Closing vereinbarte Kaufpreiszahlung in Höhe von 120 Mio. EUR nicht geleistet, obwohl hierfür alle Voraussetzungen vorlagen“, heißt es in einer Pressemeldung des Druckmaschinenherstellers. Heidelberg werde seine Rechte geltend machen und seine Ansprüche auf Schadenersatz prüfen.

Die fünf Standorte und rund 430 Mitarbeiter der Gallus-Gruppe verbleiben fürs erste bei Heidelberg. Für die Kunden von Gallus ändert sich laut Heidelberg nichts, der Vertrieb und Service des Gallus-Portfolios werde fortgesetzt. Für die unternehmerische Zukunft von Gallus werde Heidelberg jetzt verschiedene Optionen prüfen. Mehrere ehemalige Geschäftspartner, Mitarbeiter und externe Berater haben die vermeintliche Erfolgsgeschichte von Benpac schon seit längere Zeit angezweifelt und über ausstehende Zahlungen berichtet sowie die eigentliche Größe des Unternehmens in Frage gestellt.

Benpac-Besitzer Marco Corvi wies die Vorwürfe stets zurück. Anfang des Jahres musste Heidelberg allerdings bekanntgeben, dass sich der Gallus-Deal um einen Monat verzögere. Damals teilte das Unternehmen mit, dass Marco Corvi zur Sicherstellung der Kaufpreiszahlung gegenüber Heidelberg „persönliche notarielle Schuldanerkenntnisse in Höhe des insgesamt ausstehenden Kaufpreises von 120 Millionen Euro“ abgegeben habe.

Mittlerweile gibt es auch ein Statement von Marco Corvi. Er betont, dass die Reaktionen aus dem Markt, aber auch aus Gallus selbst so stark gewesen wären, dass eine erfolgreiche Übernahme in Frage gestellt werden musste. Zusätzlich hätten auch negative Medienberichte, der Reputation der Benpac Holding AG wie auch der Person von Marco Corvi Schaden zugeführt. Die Aktie von Heidelberg verlor am Montag den 1. Februar rund 14 Prozent.

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