»Wer über einen so langen Zeitraum erfolgreich ist, den Aufstieg an die Weltspitze seiner Industrie gemeistert hat und so bis heute eine ganze Branche prägt, legt ein starkes Zeugnis über seine Innovationskraft ab. Das Verständnis für Märkte, Kunden und höchste Produktqualität prägen Heidelberg«, sagt der Vorstandsvorsitzender Jürgen Otto. »Diese führende Position wollen wir auch für die Zukunft behaupten und weiter ausbauen.«
Mit Wachstumsstrategie in die Zukunft
Dazu will der Hersteller im angestammten Kerngeschäft Wachstumspotenziale im Verpackungs- und Digitaldruck sowie bei Software- und Lifecycle-Produkten erschließen. Allein im Wachstumsmarkt des industriellen Digitaldrucks inklusive Service und Verbrauchsmaterialien hat Heidelberg sein Angebot zuletzt deutlich ausgebaut. Die weltweiten Auftragseingänge bestätigen, dass bereits vom kommenden Geschäftsjahr an der Umsatz mit Digitaldrucklösungen deutlich steigen wird. Nach Markteinschätzungen wächst der für Heidelberg adressierbare weltweite Digitaldruckmarkt von heute ca. 5 bis auf 7,5 Mrd. Euro im Jahr 2029 an. Im Bereich des Lifecycle-Geschäfts verfügt das Unternehmen über das dichteste Servicenetzwerk der Branche mit einer Präsenz in rund 170 Ländern.
Verpackungsdruck weltweit auf dem Vormarsch
Der Endkundenmarkt für Verpackungen ist in den vergangenen zehn Jahren weltweit um über 60 Prozent gewachsen, wovon auch Heidelberg profitiert: Mehr als 50 Prozent des Unternehmensumsatzes entfallen auf dieses Segment, mit steigender Tendenz. Einer der Treiber des Markts ist der weltweite Trend, Plastik und Folien durch faserbasierte, recyclebare Verpackungen zu ersetzen.
Längst keine Zukunftsvisionen mehr sind autonome Druckprozesse, mit denen die Effizienz der Produktion steigt und sich Ressourcen sparen lassen. Bereits 2016 hat Heidelberg das Push to Stop-Konzept für einen weitestgehend bedienerunabhängigen Druckprozess vorgestellt. Der zur drupa 2024 vorgestellte, KI-unterstützte Prinect Touch Free Workflow weist die Druckaufträge automatisiert dem effizientesten Produktionsweg und Ausgabesystem zu. Das gilt für Offset- und Digitalsysteme von Heidelberg und Drittanbietern und umfasst auch die Weiterverarbeitung bis zum fertigen Endprodukt. Eine auf diese Weise gesteuerte hybride Druckproduktion steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Druckereien deutlich.
Wachstum mit Green Technologies
»Darüber hinaus werden wir unser Angebot im Industriegeschäft sowie dem wachsenden Markt der Green Technologies weiter ausbauen. Dazu gehören Schlüsselbranchen wie der hochpräzise Maschinenbau, die Automobilindustrie, Ladeinfrastruktur und Software oder neue Wasserstofftechnologien«, so CEO Jürgen Otto. In Summe sieht Heidelberg für alle strategischen Initiativen bis zum Geschäftsjahr 2028/2029 ein Wachstumspotenzial von mehr als 300 Mio.
2025 steht im Zeichen des Unternehmensjubiläums
Gemeinsam mit Kunden, Partnern, Mitarbeitenden, Vertretern aus Politik und Gesellschaft, feiert HEIDELBERG sein Jubiläumsjahr mit vielen Veranstaltungen. Höhepunkt ist im Juni eine Festwoche inklusive internationalem Festakt am größten Produktionsstandort Wiesloch-Walldorf. Dafür ist das Kundenvorführzentrum als »Home of Print« neugestaltet worden.
Meilensteine in der Historie
- 1850: Am 11. März wird in Frankenthal die Glockengießerei und Maschinenfabrik Hemmer, Hamm & Co. gegründet. Sie ist die Keimzelle der heutigen Heidelberger Druckmaschinen AG.
- 1921: Der erste Heidelberger Tiegel wird hergestellt. Ab 1926 wird der Tiegeldruckautomat, der im Hochdruckverfahren (auch Buchdruck genannt) arbeitet, am Fließband produziert. Bis 1985 entstehen über 160.000 Maschinen dieses Typs.
- 1926: Hubert H. A. Sternberg wird Vorstandsmitglied der Schnellpressenfabrik Heidelberg AG, wie das Unternehmen zu dieser Zeit heißt. Er bleibt Vorstand bis 1972. Sternberg war auch Initiator der drupa.
- 1930: Die Vorführwagen rollen an. Eine der Vermarktungsideen Sternbergs ist es, potenziellen Kunden die Heidelberg-Maschinen vor Ort zu präsentieren. Dazu montiert man sie auf Lkw oder installiert sie in Omnibussen und schickt sie weltweit in den Zielmärkten auf die Reise.
- 1951: Publikumserfolg drupa. Sie zählt bereits bei ihrer Premiere 300.000 Besucher. Heidelberg präsentiert eine Weiterentwicklung des Erfolgsmodells Tiegel.
- 1957: Weil in der Stadt Heidelberg keine weitere Expansion möglich ist, weiht das Unternehmen dank des starken Engagements seines Vorstandsvorsitzenden Hubert Sternberg nach nur einem Jahr Bauzeit seinen heute größten Produktionsstandort in Wiesloch ein.
- 1962: Mit der Kleinen Offset Rotation, kurz KOR, steigt Heidelberg in den aufkommenden Offset-Markt ein. 1965 folgt ihr die größere Bogenoffset-Maschine Rotaspeed; 1972 geht mit dem Großen Tiegel Offset (GTO) ein Erfolgsmodell für die folgenden Jahre an den Start.
- 1975: Die Bogenoffsetmaschine Speedmaster für den Mehrfarbendruck revolutioniert mit ihrer Produktivität von 11.000 Bogen pro Stunde den Markt. Sie wird ein Bestseller und ist bis heute tragende Stütze im klassischen Kerngeschäft.
- 1999: Heidelberg beteiligt sich zu 30 Prozent am Schweizer Druckmaschinenbauer Gallus, einem der Marktführer im Etikettendruck, den das Unternehmen 2014 schließlich vollständig übernimmt.
- 2000: Entwicklung zum Lösungsanbieter. Mit gezielten Akquisitionen erweitert das Unternehmen sein Portfolio in die Bereiche der Druckvorstufe und Weiterverarbeitung. Die Software Prinect vernetzt die Maschinen im Workflow und leitet die Digitalisierung ein.
- 2005: Eröffnung des chinesischen Produktionsstandorts Qingpu/Shanghai, heute eine wichtige Säule im Produktionsnetzwerk des Unternehmens.
- 2016: Auf der drupa wird das Push to Stop-Konzept eingeführt, bei dem der Bedienende nur noch dann in den Druckprozess eingreifen muss, wenn ein Problem auftritt: Ein konsequenter Schritt in Richtung autonomes Drucken.
- 2020: Start der Robotik. Industrieroboter treiben die Automatisierung des Druckprozesses auch in der Weiterverarbeitung und künftig auch darüber hinaus voran.
- 2024: Die neue Digitaldruckmaschine Jetfire 50 in Kooperation mit Canon bietet industrielle Produktivität im wachsenden Digitaldruckgeschäft.
- 2025: Heidelberg feiert 175 Jahre und eröffnet sein neugestaltetes Kundenvorführzentrum in Wiesloch-Walldorf als Home of Print. Mit einer klaren Wachstumsstrategie geht es weiter in die Zukunft.