Die Versuche, frisches Kapital aufzubringen, um die Liquidität wieder herzustellen, scheiterten. Deshalb blieb Gutenberg Druck nur der Gang zum Gericht in Wiener Neustadt um den Konkursantrag zu stellen. Gutenberg Druck, Wiener Neustadt, gehört zu fast 48 Prozent der Leykam Druck GmbH & Co. KG, zu 26 Prozent der Klampfer Holding und fast 24,5 Prozent hält Harald Leigsnering. Anscheinend waren die Gesellschafter nicht mehr bereit neuerlich Kapital bereitzustellen.
Der Vorstandsvorsitzender der Leykam Let’s Print, Mag. Gerhard Poppe, meinte gegenüber der Graphische Revue: „Wir nehmen den Schritt des Geschäftsführers von Gutenberg Druck mit Bedauern zur Kenntnis. Gutenberg Druck ist damit eine weitere Druckerei, die den harten Wettbewerbsbedingungen nicht länger standhalten konnte. Die Konkurrenz in Ostösterreich beziehungsweise auch aus dem benachbarten Ausland setzt leider auch solide geführte Unternehmen unter massiven Wettbewerbsdruck. Auf das operative Geschäftsergebnis des Let’s Print-Konzerns hat die Gutenberg-Insolvenz keinerlei Auswirkungen, ebenso wie auf unsere Geschäftstätigkeit und Ertragslage.“
Die Verbindlichkeiten werden mit 2,961 Millionen Euro beziffert, davon sind 1,13 Millionen Euro besichert. So entfallen zumindest 573.800 Euro auf Banken und fast 500.000 Euro auf Lieferanten. Das Vermögen (Buchwert) wird mit 2,579 Millionen Euro beziffert. Das freie Vermögen beträgt nur 671.500 Euro. Eigentumsvorbehalte etwa auf Maschinen sollen dabei schon herausgerechnet worden sein. Die Bogenoffsetdruckerei beschäftigte 28 MitarbeiterInnen. Da die Löhne und Gehälter für März nicht mehr bezahlt werden konnten und demzufolge auch keine positive Prognose für ein Fortbestehens möglich war, blieb nur der Gang zum Gericht in Wiener Neustadt, um den Konkursantrag zu stellen.
Ausblick
Ob Gutenberg Druck an einen Interessenten verkauft werden kann, muss noch geklärt werden. Ein Sanierungsplan erscheint nach eigener Einschätzung des Unternehmens aus heutiger Sicht nicht darstellbar.