Für Fachzeitschriften manifestiert sich das in einem Rückgang bei den Anzeigen. Seit 2009 beläuft sich das Minus auf 30 Prozent und mehr. Was kann man als Verlag in einer solchen Situation machen? Das Naheliegendste ist, dass man versucht neue Erlösquellen zu erschließen, denn mit Online-Werbung allein kann man die Lücke nicht schließen.
Beliebt sind hier Kongresse, Seminare oder Awards. Eine andere Variante ist „Native Content“, der über alle Kanäle gespielt wird. Die Spielwiese ist groß und hier muss jeder Verlag selbst wissen, was er mit seinem „redaktionellen Gewissen“ vereinbaren kann. Auch wir haben schon das eine oder andere Projekt in dieser Richtung gemeinsam mit Partnern aus der Zulieferindustrie umgesetzt.
Es gibt aber auch, wie ich meine, Grenzen. Das wurde mir spätestens klar, als der Deutsche Drucker ein Tagesseminar mit dem Titel „Die 100 wichtigsten Kommunikationskanäle der Druckindustrie“ ankündigte. Ein Verlag nimmt es sich heraus zu sagen, welche Werbekanäle, Fachzeitschriften, Influencer und Kommunikationsagenturen etc. relevant sind und welche nicht. Auf Nachfrage versicherte mir ein Vertreter des Verlags, dass man vor allem den KMUs aus der Lieferindustrie die Zusammenhänge aufzeigen wolle, mit denen sie nicht vertraut seien, jedoch kennen möchten und sollten.
Ein Schelm, wer denkt, dass die verschiedenen Kommunikationskanäle des Deutschen Drucker dort die Poleposition einnehmen. Wie die Schwaben so treffend sagen würden, das Ganze hat einfach „a Geschmäckle“. Eine Bewertung können nur LeserInnen treffen, das sollte man trotz der schwierigen Lage der Fachzeitschriften nicht vergessen. Das Einfachste, um die redaktionelle Unabhängigkeit von Fachzeitschriften hochzuhalten, ist der Abschluss eines Abos. Das geht sogar per Mausklick auf unserer Homepage: www.graphische-revue.at