»Ich konnte einst zwischen Koch und Drucker wählen und habe mich aus voller Überzeugung für den Beruf des Druckers entschieden. Das war mein Lebenstraum. Ich bin eine Gutenbergseele«, gewährt Franz Bösmüller bei der Preisverleihung Einblicke in seine unternehmerische Tätigkeit. 1978 kaufte er gemeinsam mit seiner Frau Hilda eine kleine Druckerei in Wien. Mit einem einzigen Mitarbeiter an der Bleisatzmaschine baute das Paar das Druckereiunternehmen Schritt für Schritt aus.
Innovationsgeist als Motor
Bösmüller erkannte früh, dass moderne Technik und Kundenorientierung die Zukunft der Branche bestimmen. So war sein Unternehmen einer der ersten in Österreich, das 1986 ein Computersystem für betriebliche Abläufe einführte. Diese frühe Digitalisierung wurde zum Grundstein für weiteres Wachstum und Expansionen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 70 Mitarbeitenden am Firmensitz in Wien und den beiden Produktionsstandorten in Stockerau und Krems. Mit einem modernen Maschinenpark, standardisierten und zertifizierten Prozessen sowie einem starken Fokus auf den Menschen und Nachhaltigkeit, setzte er Maßstäbe für zukunftsorientiertes Wirtschaften.
Alle 4 Jahre Umsatz verdoppelt
»Alle vier Jahre konnten wir den Umsatz verdoppeln. Wir haben eine kleine Druckerei in einen funktionierenden, modernen Medienbetrieb verwandelt. Meiner Frau und meinen Mitarbeitern verdanke ich alles«, beschreibt Bösmüller die Entwicklung des Unternehmens. Das Unternehmen wurde im Lauf der Jahrzehnte oftmals für die Qualität und kreative Konzeption seiner Print- und Verpackungsprodukte ausgezeichnet. Drei Mal wurde Bösmüller zum »Printer of the Year«, einem Preis von Sappi, gekürt. Mit dem „Creatissimo“ rief Bösmüller 1995 selbst einen Kreativpreis ins Leben, eine eigene Auszeichnung für kreative Werke im Printbereich.
Familienunternehmen in zweiter Generation
Nach dem Rückzug aus der Geschäftsführung 2009 übergab Bösmüller das Unternehmen an seine Tochter, Doris Bösmüller. Gemeinsam mit Markus Purker führte sie von 2016 bis 2024 das Unternehmen und wechselte dann in die Gesellschafterebene. »Der Erfolg der Druckerei Bösmüller ist das Ergebnis von Mut, Innovationsgeist und Fleiß. Meine Eltern haben das Unternehmen gemeinsam aufgebaut und geführt. In seiner Pension führt mein Vater das Etikettendruckwerk in Krems weiter. 2019 baute er eine weitere Produktionshalle von 1.500 m². Für eine Gutenbergseele gibt es wohl keine Pension«, schmunzelt die Tochter des Firmengründers.