Barber bezeichnet die Neuausrichtung als „große kulturelle Veränderung“ für das Tagesgeschäft. „Wir müssen sicherstellen, dass wir primär eine digitale Plattform beliefern, die Zeitung ist sekundär“, so der Herausgeber, der weitere strukturelle Veränderungen für nötig hält. Die Financial Times könne nur überleben, wenn sie sich der Nachfrage von Online- und Zeitungslesern anpasse. Technologie-Unternehmen wie Google, LinkedIn und Twitter würden routinemäßig die Geschäftsmodelle angestammter Zeitungen zerstören.
Existenziell für die Zukunft
„Es wäre rücksichtslos von uns, einfach untätig zu sein. Natürlich, wir müssen uns an die Praktiken guten Journalismus‘ halten: Eine tiefe und originäre Recherche, gefußt auf mehreren Quellen mit einem Auge für exklusive Geschichten“, erklärt Barber. Aber man müsse auch erkennen, dass das Internet neue Möglichkeiten bietet. „Wir bewegen uns nun vom Nachrichten-Geschäft hin zu einem vernetzten Business.“
In der E-Mail an seine Mitarbeiter schreibt er, seine Reise ins Silicon Valley im vergangenen September hätten die Geschwindigkeit bei der Veränderung der Medien bestätigt. Die Neuausrichtung der FT sei zwar schmerzhaft, aber existenziell, um die Zukunft des Titels abzusichern.