E-Books läuten Ende des Taschenbuchs ein

Schon 2011 wird Amazonin den USA mehr elektronische Bücher als Taschenbücher verkaufen. Diese Prognose wagt Amazon-CEO Jeff Bezos, der sich in einem Interview mit USA Today erstaunt über die jüngste Entwicklung zeigt. Zusätzlich angekurbelt wird das Geschäft mit den digitalen Büchern durch überarbeitete Versionen des Amazon-eigenen Lesegeräts Kindle. Leichter, schneller und besserer Kontrast lautet die Devise der neuen Geräte.

Wie Amazon mitteilt, kann der neue Kindle wie schon der Vorgänger nach Europa importiert werden. Inklusive Versand- und Zollgebühren kostet das 3G-fähige Gerät rund 190 Euro. Der abgespeckte, nur WLAN-fähige Kindle kommt auf umgerechnet 146 Euro, jeweils abhängig vom aktuellen Dollar-Tageskurs. Die 3G-Verbindung zum Kauf und Synchronisieren von Büchern ist bei der teureren Variante auf der ganzen Welt kostenlos. Rund 420.000, meist englische Bücher, sind für europäische Kunden verfügbar.

Durch den Markteintritt des Barnes&Nobles-Konkurrenten Nook, aber vor allem auch durch den leistungsstarken iPad war Amazon mit seinem eigenen Reader unter Druck geraten. Bei den neuen Geräten besinnt sich der größte Buchhändler der Welt auf die Kernkompetenz. Statt farbigem LCD-Display und Multimedia-Funktionen bleibt Amazon dem E-Ink-Display treu. Das kleinere Gehäuse bei gleichbleibendem 6-Zoll-Bildschirm sowie das geringe Gewicht von 247 Gramm sind eine direkte Antwort auf Apples Wundertablet, das in der 3G-Variante fast drei Mal so schwer ist.

Kernkompetenz statt Multimedia-Rausch

Aber auch beim Preis mit 189 und 139 Dollar für die beiden Varianten spielt der Kindle in einer weitaus massentauglicheren Liga als Apples Vielzweckgerät. „Farbe auf dem Kindle wäre eine tolle Sache, wenn es nicht zu Lasten der Lesbarkeit ginge. Ein LCD-Display ist für draußen nicht geschaffen, auch die Akkuproblematik bleibt ungelöst“, sieht Amazon-CEO Bezos die Zeit für farbige E-Books noch nicht reif.

Abgesehen davon sieht sich Amazon ohnehin als Nutznießer des boomenden Tablet-Markts. „Wenn mehr und mehr Leute online und auf mobilem Weg einkaufen gehen, profitieren wir als Verkaufsplattform davon. Was unsere Kindle-Bücher betrifft, sind diese auf sämtlichen Plattformen und Geräten wie auch dem iPad lesbar“, meint Bezos.

Den Kritikpunkt, dass Amazon nicht auf den gängigen E-Book-Standard ePub, sondern ein eigenes geschlossenes System setzt, weist der Amazon-CEO zurück. Man wolle Innovationen schnell umsetzen und sich nicht mit einem Dritt-Entwickler-Standard aufhalten.

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