Graphische Revue: Wie sehen die Details für die Übernahme von Goldmann Druck aus?
Mag. Michael Steinwidder: Wir haben das Geschehen in Tulln schon etwa zwei Jahre lang verfolgt. Aufgrund des hohen Verschuldungsgrads war die Übernahme der Goldmann Druck AG nur durch einen Asset-Deal darstellbar. Die Anteile der Moraviapress haben wir im Rahmen eines Share-Deals erworben, und jetzt müssen wir schauen, wie wir die Werke in unsere Gruppe integrieren und entsprechend restrukturieren. Die Übernahme des Standorts in Ungarn war für uns wirtschaftlich nicht darstellbar.
Stimmt es, dass Sie für den Goodwill 2 Millionen Euro bezahlen und bei der Moraviapress 14 Millionen Euro an Verbindlichkeiten übernehmen?
Nein. Die kolportierten Zahlen stimmen nur teilweise. Grundsätzlich haben wir mit dem Sanierungsverwalter aber Stillschweigen über Kaufpreise vereinbart. In Tschechien werden wir bereits im nächsten Jahr ein Investitionsprogramm starten.
Ist es im Osten doch nicht so einfach, wie viele Druckereien glauben?
Bei einem Drittel der Löhne im Vergleich zu Österreich und mit der dreifachen Belegschaft ist es ein Nullsummenspiel. An unserem slowenischen Standort verfolgen wir eine andere Strategie. Das Werk ist ebenso modern ausgestattet wie die österreichischen Standorte. In Hoče erzielen wir eine ähnlich hohe Produktivität und profitieren dadurch von den geringeren Lohnkosten. Die Moraviapress werden wir jetzt Schritt für Schritt in diese Richtung bringen.
Bis wann rechnen Sie mit einer Entscheidung der Bundeswettbewerbsbehörde?
Die sollte hoffentlich bis Ende Oktober vorliegen.
Und wie groß wird nach der Übernahme der Marktanteil der Let’s-Print-Gruppe für Akzidenzrollenoffsetprodukte in Österreich sein?
Zwei Prozent, denn der Markt für Akzidenzrollenoffsetprodukte ist ein europäischer und kein österreichischer.
Das vollständige Interview lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Graphischen Revue, die am 21. Oktober erscheint.