Wie lange die Viren auf Gegenständen überleben, hängt nicht nur von der Menge der Erreger, sondern auch von Faktoren wie der Oberflächenbeschaffenheit, Temperatur, Feuchtigkeit und UV-Strahlung ab. Vergleicht man jedoch die Werte von anderen, ähnlichen Viren wie dem Sars-Erreger, dann weist Papier eine besonders geringe Kontaminationsdauer auf. Das zeigt das aktuelle Forschungsergebnis von Wissenschaftlern der Universitäten Bochum und Greifswald.
Auf Papier konnten die Viren demnach – je nach Virenstamm und Virenlast – zwischen unter fünf Minuten und bis zu fünf Tagen überleben. Auf Glas und Kunststoff waren es durchschnittlich fünf Tage, auf Stahloberflächen zwischen acht Stunden und bis zu 28 Tagen. Da die Viren zudem sehr instabil gegen warme Temperaturen und UV-Strahlung sind, sei die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung im Fall von Papier zwar denkbar, allerdings nur in einem sehr kurzen Zeitraum nach der Kontaminierung.
„Natürlich können Papier, Karton und Pappe nicht 100 Prozent keimfrei sein. Im Vergleich zu anderen Oberflächen ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung sehr gering“, betont Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik. Zudem gibt es neue Möglichkeiten wie „keimfreie“ Lacke. Das sind antimikrobielle Lacke, die als Oberflächenversiegelung auf Papier aufgebracht werden und Keime kontinuierlich und dauerhaft abtöten.