Apple wittert Geschäft mit digitalen Lehrbüchern

Laut US-Medien wird Apple am 19. Januar in New York seinen Einstieg in das Geschäft mit digitalen Lehrbüchern verkünden. Der Handel mit Unterrichtsmaterialien unterscheidet sich in einigen Punkten von den Märkten, auf denen Apple bereits reüssiert. „Um E-Books für Bildungszwecke einzusetzen, muss es ein Gesamtkonzept geben. Apple ist aber auf schnelle Erfolge angewiesen. Bei deutschen Lehrbuchverlagen ist die große E-Book-Euphorie bereits verflogen“, sagt Michael Kernstock, Obmann des Fachverbands für Buch- und Medienwirtschaft der Österreichischen Wirtschaftskammer

Der Einstieg in das Geschäft mit digitalen Lehrbüchern scheint ein wichtiger Schritt für Apple zu sein. Das Unternehmen hat Einladungen zur Präsentation am 19. Januar verschickt, die lediglich auf eine „Ankündigung im Bereich Bildung“ hinwiesen. Erst durch Informationen von Insidern aus der Branche konnte das Geheimnis gelüftet werden. Der Einstieg ins Lehrbuch-Verlagswesen treibt Apples Strategie weiter voran. Das Unternehmen möchte sich für die Online-Verteilung von Content jeglicher Art unabdingbar machen. Bei Printmedien, Videoinhalten, Musik, Apps und Büchern hat das schon mehr oder weniger gut funktioniert.

Im Gegensatz zu den genannten Geschäftsfeldern handelt es sich beim Handel mit elektronischen Lehrbüchern für Studenten allerdings nicht um einen Freizeit-Markt. Die verkauften Produkte dienen nicht der Unterhaltung sondern sind ein Werkzeug zur Vermittlung von Wissen. Eine US-Studie aus dem Jahr 2010 belegt, dass drei Viertel der Studenten gedruckte Bücher zum Lernen bevorzugen. Außerdem gibt es für Lehrbücher einen lebhaften Second-Hand-Markt. Gebrauchte oder geliehene Bücher sind derzeit oft günstiger erhältlich, als ihre elektronischen Pendants.

Hohe Anschaffungskosten
„In Österreich hat ein Schulbuch eine Lebensdauer von maximal zwei Jahren, bevor eine neue Ausgabe erscheint. Daher spielen gebrauchte Schulbücher kaum eine Rolle“, so Kernstock. Trotzdem haben sich elektronische Schulbücher auch in Österreich kaum durchgesetzt. „Anfällige Technik, hohe Anschaffungskosten für Lesegeräte und die Schulung von Lehrern müssen berücksichtigt werden. Die Laptop-Klassen in Österreich werden weniger“, sagt Kernstock. Neue Entwicklungen werden in Österreich trotzdem mit Interesse verfolgt.

„Für weiterführende Bildungseinrichtungen machen elektronische Lehrbücher eher Sinn als für den Pflichtschulbereich. Auf freiwilliger Basis können elektronische Lehrbücher für diejenigen, die es sich leisten können, eine Ergänzung zum klassischen Buch sein. Es hat sich aber gezeigt, dass die moderne Technik nicht in allen Bereichen hilfreich ist“, so Kernstock.

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